Allermöhe. Vor allem Sonnabend, 14. August, war viel los. Der Einlass zum Gelände am Eichbaumsee musste zwischenzeitig gestoppt werden.
Tausende Menschen feierten am Freitag und am Sonnabend Wutzrock in bester Stimmung. Am Eichbaumsee gab es bei hochsommerlichen Temperaturen abends kurzzeitige Einlassstopps, weil sich sonst zu viele Menschen (mehr als 5000) auf dem Gelände gedrängt hätten. Maßnahmen, die pandemiebedingt waren.
Das Gelände war umzäunt, am Einlass gab es eine 2G-Kontrolle. „Bei den Kontrollen gab es von unserer Seite aus keine Probleme“, sagt Mitorganisatorin Sabine Vielhaben. Allerdings mussten viele Besucher weggeschickt werden, weil sie keinen Impfstatus vorweisen konnten. „Etliche sind nach Hause gefahren, teils bis nach Altona, und dann mit dem Nachweis wiedergekommen.“
Wutzrock: Band aus der Ukraine begeistert mit ihrem Swingcore
Die Freundesclique von Jan aus Bergedorf, der seinen Nachnamen nicht nennen möchte, war froh, dass es endlich wieder losging. „Seit 1998 sind wir alle dabei, kennen uns noch aus der Schule. Ich bin inzwischen mit meinen vier Kindern hier, jetzt feiern wir alle gemeinsam“, sagt Jan. Dass Camping diesmal verboten war, störte die Clique nicht: „Wir wohnen alle in Bergedorf, fahren sowieso lieber am Abend nach Hause“, sagt Jan.
Auf der Elbbühne, der einzigen Bühne in diesem Jahr, spielte derweil die ukrainische Band The Hypnotunez und heizte mit schrillem, rhythmischem Swingcore dem Publikum ein. Der Bassist der Hypnotunez berichtete vom Fall der Bomben in seiner Heimat. Als für den Kauf eines gebrauchten Autos für die Rückreise der Band eine signierte Flagge versteigert wurde, kamen die Gebote zaghaft – bis ein Besucher 500 Euro bot.
Besucher mit Wasserspritze bei Kindern beliebt
Während Besucher vor der Bühne tanzten, saßen andere mit Freunden gemütlich auf Decken im Schatten und genossen nach der coronabedingten Pause wieder Wutzrock und die besondere Atmosphäre des Festivals.
Bei der großen Hitze stand ein Besucher mit einer Wasserspritze hoch in der Gunst der kleinen Besucher. „Wutzrock war ein voller Erfolg. Alle, Besucher und Mitarbeiter, hatten dieses Endlich-wieder-Wutzrock-Gefühl“, sagt Sabine Vielhaben. Auch das Kinderfest am Sonnabendnachmittag sei großartig angenommen worden.
Festival ist auch für 2023 geplant
Die Wutzrocker gehen davon aus, dass am Freitag etwa 1500 Besucher auf dem Gelände waren und am Sonnabend – verteilt über den gesamten Tag – rund 8000. Bis auf eine kleinere Schlägerei unter Besuchern sei das Festival friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen. Helfer, Zuschauer und Bands stehen bei Wutzrock für eine gemeinsame Sache, nämlich gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft, gegen Rassismus und Sexismus.
Besonders glücklich war Mitorganisatorin Sabine Vielhaben darüber, dass sich noch in der letzten Minute ausreichend Helfer gefunden hatten, um das Festival überhaupt durchführen zu können. „Da hat sich während der Zusammenarbeit auf dem Gelände ein toller Teamgeist entwickelt“, sagt sie.
Auch im kommenden Jahr soll es zum Ende der Sommerferien hin wieder Wutzrock geben. Der genaue Termin steht noch nicht fest.