Themen: Pünktlichkeit der S-Bahnen +++ Diskussion um Abschulung +++ Kinderhospital braucht Spenden
Ganz andere Erfahrungen
11. Dezember: Hamburgs S-Bahnen so pünktlich wie noch nie
Als täglicher Nutzer der S1 zwischen Rissen und der Innenstadt habe ich völlig andere Erfahrungen. Die Abfahrt an der Endstation Wedel ist wohl meist pünktlich, aber schon bei der Zugkreuzung in Sülldorf hat die Bahn 3 – 4 Minuten Verspätung, die sich oft in Blankenese weiter verlängern. Bei der Rückfahrt aus der Stadt ist nahezu jede Bahn mindestens 3 Minuten hinter dem Fahrplan. Dafür gibt es inzwischen auf Tonband Dutzende von zweisprachigen Entschuldigungen, die man auf fast jeder Fahrt zu hören bekommt. Und da ausgefallene Züge in der Statistik nicht als verspätet zählen, enden Blankeneser Züge oft schon in Othmarschen, Wedeler Züge in Blankenese. Im 20 Minuten-Betrieb nach Wedel ist das fatal, da entsteht nicht selten ein Loch von 30 – 40 Minuten! Letzten Monat habe ich innerhalb von 10 Tagen fast zwei Stunden außerplanmäßig in Blankenese warten müssen. Und von einem (weitgehend möglichen) zweigleisigen Ausbau der Strecke Blankenese – Wedel wird gar nicht mehr gesprochen! Für uns hier hat das sogenannte neue S-Bahnnetz gar nichts gebracht. Ein unzuverlässiger 20 Minuten-Betrieb, das ist die Schnellbahn-Realität im Hamburger Westen im Jahre 2024!
Richard Lutz
Kaum zu glauben
In diese Pünktlichkeits-Statistik können NICHT die Züge der S 1 mit eingeflossen sein, die Poppenbüttel vielfach, mehrmals täglich, gar nicht erreichen. Diese werden in Ohlsdorf nämlich unerklärlicherweise nicht geteilt und fahren mit allen 6 Wagen zum Airport. Da steht man als Fahrgast mindestens 10 Minuten, gerne auch mal wesentlich länger auf dem kalten Bahnsteig, um deutlich verspätet zum Bahnhof Klein Borstel, Hoheneichen, Wellingsbüttel und Poppenbüttel zu kommen. Von Pünktlichkeit keine Spur. Wo wurde diese „Pünktlichkeit“ eigentlich gemessen?
Regina Tuchtfeldt
Taschenspielertrick?
Der Bericht über die hohe Pünktlichkeit der S-Bahn überrascht. Zu erklären ist die hohe Quote wohl nur durch einen Taschenspielertrick: ausgefallene Züge werden offenbar nicht mitgerechnet. Gestern Nachmittag kam ich auf den Bahnhof Wellingsbüttel. Die Anzeige für in die Stadt fahrende Züge zeigte: nächster Zug in 27 Minuten. Es galt zu dieser Zeit der 5-Minuten-Takt. Es sind mithin vier Züge im 5-Minuten-Takt nicht gekommen, der fünfte Zug war zwei Minuten „verspätet“, also in der Statistik nicht verspätet. Ebenso häufig kommt es auf dem Pendelverkehr zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel vor, dass „der einfahrende Zug mit allen sechs Wagen zum Airport“ fährt, wie es in der Durchsage heißt, also nicht getrennt und fahrplanmäßig nach Poppenbüttel fährt. Es stellt sich mithin die Frage: wie wird die Pünktlichkeitsquote errechnet?
Christian Kühn
Wir brauchen Werte
11. Dezember: „Mir persönlich tut es leid“
Dass der ehemalige Bundesjustizminister Buschmann in seiner neuen Rolle als Parteimanager jetzt eine „neue Debattenkultur“ fordert, ist wirklich dreist. Was wir brauchen, ist eine Politik der Verlässlichkeit, der Ehrlichkeit und des Anstands mit dem Willen, gemeinsam beschlossene Projekte auch gemeinsam umzusetzen - also alles Werte, die der Lindner-FDP gegenwärtig völlig abgehen.
Ernst Christian Schütt
Was macht der Senat?
11. Dezember: Kinderhospital kauft Hightech von Spenden
Es ist unbestritten erfreulich, dass das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift die dringend benötigten medizinischen Geräte, wenn auch durch private Spenden, beschaffen kann. Ich finde es jedoch beschämend, dass der Hamburger Senat die benötigte Summe von ca.2 Millionen Euro aus Steuereinnahmen nicht zur Verfügung stellen kann, damit den Kindern geholfen werden kann. Zumal wenn man vor ein paar Tagen liest, dass der Senat 19 Millionen Euro für die Sanierung von 2 Musik Clubs in Hamburg bereitstellt. Warum muss diese sicher notwendige Sanierung von allen Steuerzahlern finanziert werden, wo doch diese speziellen Clubs nur von einer relativ geringen Bevölkerungsgruppe genutzt wird? So eine notwendige Sanierung könnte doch durch Sponsoren wie einige vermögende Kulturschaffende aus Hamburg aufgebracht werden.
Uwe Pankel
Das Wohl des Kindes
11. Dezember: Mutter über Abschulung: „Das System macht meinen Sohn kaputt!“
Auch wir standen vor der Wahl, ob Gymnasium oder Stadtteil- bzw. Gemeinschaftsschule mit den gleichen Gedanken, wie Frau Becker. Auch unsere Kinder sind unterschiedlich im Lernen. Wir haben uns für die Gemeinschaftsschule entschieden, damit unsere Kinder entspannter den Schulalltag- und aufgaben erledigen können. Sie sollten ohne Nachhilfe und übermäßigen Stress durch die Schulzeit kommen. Sofern sie gewollt hätten, wäre später ein Weg über eine weitere Schule (z.B. höhere Handelsschule)möglich gewesen. Warum muss es immer das Gymnasium sein ? Dort ist der Leistungsdruck enorm und wirklich nur für „starke“ Schüler geeignet. Das Niveau auf den Gemeinschaftsschulen (Stadtteilschulen) schwankt sehr, da gebe ich Frau Becker Recht, aber dann muss eben eine etwas weiter entfernt gelegene Schule gesucht werden, wo das Niveau gut ist. Unsere Kinder mussten auch in der Gemeinschaftsschule viel lernen, haben aber einen entspannten Abschluss hingelegt. Ist das nicht viel wichtiger, als dass das Kind auf das Gymnasium geht, obwohl es dort vorhersehbar überfordert sein wird ?
Anke Petersen
Wir sind nicht alle gleich
Leider ist Frau Becker mit diesen Problem ganz und gar nicht allein. Das Schulsystem ist schon seit langer Zeit zu beklagen. Wie kann es sein, dass die Schüler unterschiedlich vorbereitet nach der Grundschulzeit in die weiterführenden Schulen geschickt werden? Das ist nicht gerecht. Natürlich übt das auf die Schüler und Schülerinnen einen immensen Druck aus. Gerade in diesen Wochen stehen wieder diverse Klassenarbeiten an. Also lernen für Mathe, Deutsch, Englisch. Ein ständiger Druck. Alle Schüler und Schülerinnen „über einen Kamm zu scheren“ halte ich persönlich sowieso für völlig veraltet. Für alle ein gewisses Grundwissen und jeden und jede nach ihren Fähigkeiten fördern. Ein Wunschdenken? Es kann eben nicht jeder ein Bild malen und es kann nicht jeder über den Bock springen und es hat nicht jeder ein Zahlenverständnis oder eine gute Lesekompetenz. Wir sind eben nicht alle gleich!
Susanne Lüders
Es geht nur ums Geld
12. Dezember: WM 2034 in Saudi-Arabien, Endrunde 2030 in sechs Ländern
Nun also doch. Und der DFB musste zustimmen, um nicht isoliert zu sein und auch gegen die Vergabe 2030 zu stimmen. Feige nannte man das früher. Aber wer sagt denn, dass der DFB und vielleicht alle Mitglieder der UEFA an der Qualifikation für 2034 teilnehmen müssen? Und dass die Fernsehsender, die jetzt die Vergabe als Skandal bezeichnen, für die Übertragungsrechte bieten müssen? Wird trotzdem passieren. Ich habe leider vergessen, dass es beim Fußball nicht mehr um Sport, sondern nur noch ums Geld geht.
Michael Allers
Natur wird zerstört
10. Dezember: Freie Fahrt für Lastenräder – Stadt will Vorgärten enteignen
Freie Fahrt für Lastenräder. Was für eine Nachricht! Gibt es wirklich so viele davon? Die Grünen wollen mit immer neuen vermeintlich umweltfreundlichen Maßnahmen die Welt retten. Tatsächlich aber zerstören sie sie, indem sie ohne Not begrünte Vorgärten entfernen und durch überbreite Radwege zunehmend Böden versiegeln, die eigentlich Regenwasser aufnehmen sollen. Auch große Flächen wertvollen Großstadtgrüns und Massen von Bäumen mussten bereits in Hamburg versiegelten Fahrradwegen weichen. Wann begreifen die Grünen, dass nur solche Umweltmaßnahmen sinnvoll sind, die nicht gleichzeitig der Umwelt schaden?!
Annelie Kirchner
Wenn schon, denn schon
Dieser Senat ist immerhin für Überraschungen gut: Jetzt sollen für Lasten-Räder, die SUVs unter den Fahrrädern, Grundstücke enteignet werden. Fast natürlich werden dann auch gleich ein Parkplätze entsorgt – wenn schon, denn schon. Da haben die Luruper Pech, dass neben rot-grün hamburgweit auch der Bezirk grün dominiert wird. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Vehemenz dieser Senat bei bestimmten Themen aktiv wird – und bei anderen eben nicht.
Jan Baumann
Jeder hat die freie Wahl
11. Dezember: „Besser in Erhalt der Natur investieren“
Woraus bitte entnimmt der Leser, dass Dr. Riedl den Menschen etwas vorschreibt? Es sind Empfehlungen! Und auch überempfindlich auf die Empfehlungen von Bas Kast zu reagieren wird genauso falsch interpretiert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat dies erst kürzlich basierend auf sich neu entwickelten Erkenntnissen veröffentlicht. Und wer, wenn nicht ein Facharzt für Ernährungsmedizin wüsste es besser, sieht er doch in seinem Alltag oft vermeidbare Erkrankungen, die auf einer falschen Ernährung basieren. Aber es ist ja nun jedem Bürger freigestellt zu rauchen, übermäßig Alkohol zu konsumieren und sich es mit Pizza Döner und Fertiggerichten „gut „gehen zu lassen. Dann aber bitte später beim metabolischen Syndrom die Füße schön stillhalten und nicht klagen!
Marina Todt
Absurde Vorschläge
11. Dezember: „Autobahn durch Lurup“: Neue Pläne sorgen für Ärger
Das vom Ex-Bürgermeister Olaf Scholz erlassene Denk- und Bauverbot für einen Stadtbahn hat leider zunehmend zur Folge, dass die sogenannte Verkehrsplanung in Hamburg mehr und mehr absurde Vorschläge, Planungen (z.B. Rodigallee, Luruper Chaussee) und leider auch vollendete Tatsachen (U4, U5) hervorbringt. Die beiden größten Straßenbahn-Lügen, sie wäre zu teuer und hätte kein Platz, sind längst und mehrfach widerlegt. Eine Magistrale mit 30m Breite ist gerade zu prädestiniert für dieses bürgerfreundliche Verkehrsmittel, da könnte man sich sogar so manches Lastenrad sparen. Ein Bus kann da sowieso nicht mithalten, eine U-Bahn ist 20x so teuer und ist „unter der Straße“ kein attraktives Mobilitätsangebot. Der aktuelle Fahrradsenator sollte endlich mal Rückgrat zeigen und sein Parteiprogramm gründlich lesen. Ideologie war noch nie ein guter Ersatz für moderne Verkehrsplanung.
Jens Ode
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