Themen: Weihnachtsmarkt-Getränk umbenannt +++ „Abstellpraxis“ bei E-Scootern +++ Wohnen in Wellingsbüttel
Nebenschauplatz
6. Dezember: „Heißer Kakao mit Schuss“ statt Lumumba
Was passiert eigentlich seit geraumer Zeit in diesem Land? Dass die „einzige Konstante die Veränderung ist“ ist hinlänglich bekannt. Zeitenwende eben. Aber dank unfähiger Protagonisten und ausufernder, da falsch verstandener Toleranz verkommt das einst hoch angesehene Land mehr und mehr nicht nur zum Armenhaus Europas, sondern auch zum unkalkulierbaren Irrenhaus! Anstatt sich um die desaströse Lage im Land zu kümmern, müssen lieb gewonnene Kinderbücher umgeschrieben werden, altbewährte Gerichte dürfen im Restaurant nicht mehr in ihrer bekannten Namensweise geordert werden, geschichtsträchtige Namen müssen ob historisch fehlendem Hintergrundwissens geändert werden und und und ... Nun hat es auch das heißgeliebte Weihnachtsmarktgetränk Lumumba getroffen. Heißer Kakao mit Schuss - klingt ja auch um Klassen besser ... Nur Vorsicht, das könnte im übertragenden Sinne auch falsch ausgelegt werden. Auf ein Neues!
Silvia Böker
Respektlos
Die Bezeichnung mit dem Namen des ermordeten und vermutlich von den USA ermordeten kongolesischen Politikers Lumumba ist nicht rassistisch, sondern respektlos. So könnten sich Ignoranten verhalten, wenn auf Festen ein Getränk namens „Brandty“ an den Politiker Willy Brandt erinnern sollte, der gern mal ins Glas geschaut hat. Allerdings wäre es noch nicht einmal derart pietätlos, weil mit seinem Tod kein politischer Mord verbunden ist.
Nina Nikitin
Unverständlich
Jetzt gibt es also ein „rassistisches Getränk“, von dem man nicht mal weiß, ob es sich auf einen Afrikaner bezieht – egal, erst mal empören und eine Maßnahme ergreifen. Statt sich Gedanken um die dramatische Lage im Land zu machen: Rente, Bildung, gescheiterte Infrastrukturprojekte oder die Skandale (von Cum-Ex bis Wehrunfähigkeit der Bundeswehr). Kein Wunder, dass man uns in Europa nicht mehr ernst nimmt. Was sich hier abzeichnet, hat man früher wohl mal „spät-römische Dekadenz“ genannt. „Heißer Kakao mit Schuss“ – die Frage ist, wer hier einen „Schuss“ hat.
Bernd Schmidt
Es gibt Wichtigeres
Lumumba geht natürlich gar nicht. Aber was ist mit „Bloody Mary“, „Hugo“ oder gar dem „flotten Otto“? Wer kümmert sich um die? Es wird Zeit, dass wir uns endlich den wirklich wichtigen Dingen zuwenden.
Hans Schwarz
Sie sind eine Gefahr
6. Dezember: E-Scooter: Polizei geht gegen „Abstellrüpel“ vor
Wer sieht wer, oft zu zweit, manchmal rücksichtslos den E-Scooter nutzt, stellt sich bisweilen die Frage, was wohl Gründe für die Zustimmung waren. Nach meinen Beobachtungen sind es vorwiegend junge Menschen, die E-Scooter fahren. An den Fahrweisen ist zu vermuten, dass Kenntnisse minimaler Verkehrsregeln fehlen. Nicht allein die Fahrweise, auch das vielfach zu beobachtende Abstellen/Ablegen manchmal irgendwo, stellen für Fußgänger insbesondere Behinderte/Sehbehinderte eine Gefahr dar. Die Sicherheit der fußläufigen Bürger stand bei Zustimmung des E-Scooter-Sharings wohl nicht an erster Stelle. Man darf gespannt sein, wann endlich den Entscheidern im Senat die Sinnlosigkeit dieser Genehmigung auffällt, die aktuell auch noch polizeiliche Maßnahmen erfordert.
Heinz-Jürgen Pape
Widersinnig!
6. Dezember: Pflege-Notstand: So dramatisch ist die Lage
... und dann sollen 10 Pflegekräfte aus Kolumbien, die bestens integriert sind, abgeschoben werden. Wie blödsinnig ist das denn? Damit droht dem Pflegeheim in Wilstedt bei Bremen das Aus. Man kann nur hoffen, dass diese Abschiebung nicht stattfindet.
Danica Hubrich
Gesetze anwenden
5. Dezember: Wucher: 4976 Euro für 38 Quadratmeter
Die Nutzung einer Wohnung als Beherbergungsbetrieb (Hotel, Pension, etc.) ist nur nach Genehmigung eines Nutzungsänderungsantrages möglich. Diese Genehmigung erteilt das zuständige Bauamt. Die Genehmigung zur Umwandlung einer Wohnung in einen Beherbergungsbetrieb ist aber nahezu unmöglich zu bekommen. Wenn die im Bericht genannten Verdachtsfälle dem Bauamt gemeldet werden, muss dieses den Verdacht prüfen und wahrscheinlich den Betreiber zur Einstellung des Beherbergungsbetriebes zwingen. Dies alles liegt im Verantwortungsbereich der Hamburger Stadtentwicklungssenatorin, die offensichtlich ihre eigenen Möglichkeiten nicht kennt. Eigentlich ist dieser Missstand schnell zu beheben. Wir brauchen nicht weitere Bürokratie, wir brauchen die Anwendung der jetzt schon geltenden Gesetze.
Martin Fink
Unvorstellbar!
5. Dezember: Werden bald Bundeswehr-Soldaten in der Ukraine eingesetzt?
Kaum vorstellbar, dass irgendein politisch Verantwortlicher in Europa diese Äußerungen noch wirklich ernst nimmt. Frau Baerbock ist für dieses Amt völlig ungeeignet und sollte sich lieber um ihre Kinder kümmern!
Oliver Scholz
Mit gutem Beispiel voran
3. Dezember: Beschäftigte legen Produktion bei VW lahm
Ich halte es für völlig daneben, wie die Gewerkschaft sich hier aufführt. Die Mitarbeiter kamen seit Jahrzehnten in den Genuss einer völlig überzogenen Bezahlung und jetzt, wo VW sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, werden hohe Lohnabschlüsse gefordert. Hat man die hohen Boni und andere Sonderleistungen vergessen? Wenn für relativ einfache Arbeiten (Anbringen des VW-Logos, Einsetzen von Scheiben und öffnen der Zufahrtsschranken, hohe Rabatte für Fahrzeuge für den Eigenbedarf etc.) exorbitante Löhne von 500 bis 600 Euro monatlich gezahlt werden? Eine große Mitschuld trifft hier auch die Gewerkschaften. VW ist natürlich auch mitschuldig, als die Regierung auf die unnötigen E-Fahrzeuge setzte, hatten die nichts Eiligeres zu tun, als auf den Zug aufzuspringen! Der Vorstand sollte auf einen Großteil seiner immensen Bezüge verzichten und mit gutem Beispiel vorangehen, das würde die Lage schon etwas beruhigen.
Bernd Lange
So war es früher
2. Dezember: Wohnen in Wellingsbüttel ist angesagt
Wenn ich Berichte über Wellingsbüttel lese, geht mir immer das Herz auf, und ich möchte so viel erzählen! Ich gehöre zu den Zeitzeugen, bin 1943 in Wellingsbüttel geboren und aufgewachsen. Meine Eltern haben 1936 am Memeldank 15 eine sogenannte Kaffeemühle gebaut auf einem 4000-qm-Grundstück. Es gab einen Obst- und Gemüsegarten. Unser Haus wurde damals von den Engländern beschlagnahmt im oder kurz nach dem Krieg. Nachts holte meine Mutter die Früchte von den Bäumen, denn wir waren in der Nachbarschaft einquartiert. Nach dem Krieg wurde die Straße umbenannt in „Wibbeltweg“, abgehend vom Pfeilshofer Weg. Wir spielten den ganzen Tag draußen, denn es gab viele Kinder in der angrenzenden Speckmannstraße. Ein Teil der Speckmannstraße zum Horstweg war noch Kuhwiese. Am 18.04.1950 wurde ich eingeschult und habe die ersten 4 Jahre Unterricht im Herrenhaus gehabt, bei der Lehrerin Fräulein Ploog. Dann der Wechsel zur Schule Strenge. Den Tennisverein TEGA hat mein Vater, Otto Wendt, mitgegründet, und jährliche Weihnachtsfeiern fanden bei Randel statt. Leider mussten meine Eltern das Haus 1956 verkaufen. Der Obstgarten war schon abgetrennt, und somit waren es noch 3000 qm und die Kaffeemühle. Verkaufspreis DM 150.000,--. Darüber darf ich heute nicht nachdenken. Geschockt war ich dann vor ca. 10 Jahren (gefühlsmäßig), als ich eine Anzeige im Hamburger Abendblatt las: 2 Häuser mit jeweils 6 Wohnungen werden im Wibbeltweg 15 gebaut. Wo ist mein Elternhaus geblieben? Es war abgerissen. Und auch unser geliebter Spielplatz vor der Tür ist inzwischen bebaut. Aber es ist immer noch mein Wellingsbüttel, wo ich als Kind auf dem Kuhteich Schlittschuh gelaufen und im Alstertal gerodelt bin. Eine unvergessene schöne Kindheit!
Ursula Klughardt
Positiver sehen
30. November: Wann hat Hamburg sich zuletzt bewegt?
Statistische Erhebungen taugen nur so viel, wie sie auch in das eigene politische Konzept passen. So sehe ich die Meinung von Herrn Iken, der sich in seinem Artikel „Wann hat Hamburg sich zuletzt bewegt“ über die Zukunftsfähigkeit Hamburgs auslässt und dabei eine Erhebung der britischen Economist-Gruppe aufführt, die jährlich die lebenswertesten Städte ermittelt. Führt man dagegen die Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft von diesem Jahr auf, so ist zu lesen, dass Hamburg beim Niveauranking, das die derzeitige Wohn-, Lebens-, Arbeits-, und Wirtschaftssituation bewertet, insgesamt den 9. Rang belegt und bei dem Dynamikranking, das Entwicklungstrends identifiziert und den Erfolg von Handlungsmaßnahmen überprüft, immerhin den 8. Platz belegt. Und dies im Vergleich von 72 deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Nur beim Nachhaltigkeitsindex belegt Hamburg den 46. Rang. Der Leitsatz „Only bad news are good news“ scheint sich hartnäckig in der Medienbranche zu halten. Dagegen kommt lösungsorientierter, positiv und inspirierender Journalismus oftmals zu kurz.
Thomas Becker
Reform erforderlich
26. November: Zu hohe Hürden? Was auf kleine Parteien wie das BSW und Volt zukommt
Ich möchte auf die unzumutbaren Bedingungen für die Wahlzulassung kleiner Parteien zur Bundestagswahl hinweisen. Die geforderten 27.000 Unterstützungsunterschriften müssen in einer extrem kurzen Frist gesammelt werden, was eine massive Hürde darstellt. Im Falle vorgezogener Neuwahlen bleibt oft nur wenig Zeit, um diese Unterschriften zu sammeln. Dies ist nicht nur frustrierend, sondern widerspricht den Grundsätzen einer fairen Demokratie. Die bürokratischen Anforderungen sind für viele engagierte Bürger kaum zu bewältigen und schränken die politische Vielfalt ein. Ich fordere eine dringende Reform: Senken Sie die Zahl der erforderlichen Unterschriften und ermöglichen Sie digitale Lösungen. Lassen Sie uns sicherstellen, dass jede Stimme zählt!
Dennis Klüver
Schreiben Sie uns gerne an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, 20445 Hamburg. Von den vielen Leserbriefen, die uns erreichen, können wir nur einen kleinen Teil veröffentlichen. Teilweise müssen wir kürzen, um möglichst viele Meinungen zu veröffentlichen. Mit Ihrer Einsendung erlauben Sie uns, alle Inhalte und Ihre Kontaktdaten an die zuständigen Redakteurinnen/Redakteure und/oder an externe Autorinnen/Autoren weiterzuleiten. Sollte eine Weiterleitung Ihrer Kontaktdaten und ein Dialog mit uns nicht gewünscht sein, bitten wir um Mitteilung. Einsendungen werden sowohl in der gedruckten Ausgabe sowie den digitalen Medien vom Abendblatt veröffentlicht und geben ausschließlich die Meinung der Einsender wieder. Veröffentlichte Leserbriefe finden Sie auch auf abendblatt.de/leserbriefe.