Themen: Olympia-Bewerbung +++ Wohnungsbau in Groß Borstel +++ Anwohner genervt von E-Ladesäulen
Zu teuer
5. Dezember: Olympia-Bewerbung bitte ohne Volksabstimmung
Wieso soll Hamburg auf der Weltbühne erscheinen? Es gibt ja jetzt schon Diskussionen über zu viel Touristen. Aber besonders die Kosten sind nicht hinnehmbar. Wir zahlen, und die Olympia-Bosse kassieren. Dann kommt noch die Klimaschädlichkeit dazu. Nicht nur durch die Bautätigkeit, besonders der krasse Reiseverkehr der Sportler und Besucher trägt massiv dazu bei.
Peter-Michael Goltz
Umfassend informieren
Es gibt Pro- und Kontra-Argumente für eine Volksabstimmung für eine Olympiabewerbung. Unabhängig davon ist es aber von ganz besonderer Bedeutung, dass die Bevölkerung über die Vor- und Nachteile einer Bewerbung umfassend informiert wird. Dies ist bei den bisherigen Bewerbungen nicht geschehen. Ich stimme zu, dass die Vorteile einer Bewerbung und Durchführung Olympischer Spiele in Hamburg die Nachteile deutlich überwiegen werden. Dies zeigt sich bei den meisten bisherigen Austragungsstädten. Informationen sind deshalb dringend erforderlich.
Günter Quast, ehemaliger Olympiabeauftragter des Hamburger Schwimmverbandes
Schattenseite
Was nutzt die Mitbestimmung, wenn ein IOC die Vorgaben macht und jede Mitbestimmung kippen kann. Ich halte es für reichlich naiv zu denken, das IOC würde sich um Bewohner*innenwünsche scheren und sie berücksichtigen. Es sind die Menschen in Hamburg, die hier wohnen und Steuern zahlen, Letzteres im Gegensatz zum IOC, die dann unter den Einschränkungen, die ein derartiges Großevent mit sich bringt, zu leiden hätten. Da sollten sie schon im Voraus befragt werden, ob sie das wollen.
Jutta Kodrzynski
Alleingelassen
Die Stadt Hamburg, die offensichtlich wieder ernsthaft überlegt, ob sie sich ein weiteres Mal für die Austragung der Olympischen Spiele bewerben will, gibt als „Sportstadt Hamburg“ auch in anderen Bereichen ein eher erbärmliches Bild ab. Als sonntägliche Freizeitkicker nutzt unsere Fußballtruppe inzwischen seit Jahren einen Schulsportplatz (Rasenplatz) in Bramfeld, der über die Jahre auch regelmäßig von der Stadt gemäht wurde. Das ging allerdings nur bis zum letzten Jahr, seitdem wird der Platz nicht mehr gepflegt. Unsere Truppe hat sich daher selbst einen (Motor-)Rasenmäher zugelegt, um den Platz regelmäßig in einen spielbereiten Zustand zu versetzen. Natürlich kann man mit einem Mäher, der für den heimischen Garten gedacht ist, nicht einen ganzen Platz mähen, sodass wir nur eine für uns geeignete kleinere Spielfläche mähen, was uns auch schon ca. 2 Stunden unserer Freizeit kostet. Immerhin kann so auch die Schule die von uns gemähte Fläche für den Schulsport nutzen. Der Rest der Fläche ist eher etwas für den Bio-Unterricht.
Michael Maaßen
Viel zu hell
5. Dezember: Anwohner in Altona sind genervt
Zu dem im Artikel genannten akustischen Problem kommt eine weitere Unart der Hersteller solcher Säulen hinzu. Es ist die sehr helle, fast aggressive LED-Beleuchtung einiger Teile. Dabei handelt es sich um einen anderen Typ von Säulen als die rote im Artikel gezeigte Säule. Hier in Ottensen z. B. stehen noch größere, dunkelgraue Säulen mit einem grellen LED-Ring am Oberteil der Säule. Dieser leuchtet so hell, dass man nur noch das Rollo schließen kann, um nicht geblendet zu werden. Das ist schon eine ziemliche Zumutung. Die Teile haben ja fast die Größe einer Telefonzelle erreicht. Wenn davon dann noch mehr aufgestellt werden sollen, muss hier dringend eine Drosselung der Beleuchtung her, zumal die ganzen Neubauten ja inzwischen quasi bis an den Bürgersteig gebaut werden. Und noch ein Aspekt, der mal betrachtet werden sollte, ist die Stolpergefahr der herumliegenden Kabel, insbesondere für sehbehinderte Menschen.
Holger Karstens
Unsozial
3. Dezember: Pflegeheim steht seit fünf Jahren leer – warum sich nichts tut
Auch wir haben schon früh nachgefragt, als sich nichts bewegte beim ehemaligen AWO-Haus. Es wird also nun seit fünf Jahren vom Bezirksamt mit Ablehnungen totverwaltet. Ein weiteres Beispiel für die Bürokratie in unserer Stadt: statt schnell ideale Kleinappartements für Studenten oder Housing-first-Projekte einzurichten, lässt man ein solches Objekt eben einfach leer stehen. So sieht soziale Verantwortung bei verschlafenen Hamburger Behörden aus, wenn sich nicht spätestens bei den Wahlen grundlegend etwas ändert.
Gabriele Ebert
Wieder eine Chance vertan
4. Dezember: 405 neue Wohnungen – auch für Familien und Ältere
Nun werden also in Groß Borstel 405 neue Wohnungen gebaut, aber sieht so die von der Politik so oft und mit Recht geforderte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum aus? Aus unserer Sicht wohl kaum. Zumindest bei deutlich mehr als der Hälfte der Fläche, die jetzt versiegelt wird, wurde wieder die Chance dafür vertan. Gleiches gilt für den neuen Bürokomplex an der nicht weit entfernten Deelböge. Weder lässt es sich für den Normalverdienenden in Büros bezahlbar wohnen noch in teuren Eigentumswohnungen. Dann bitte lieber Klartext von der Politik. Von solchen Bauprojekten profitieren die Bauwirtschaft und die Investoren, aber der dringend benötigte bezahlbare Wohnraum wird so nicht ausreichend geschaffen. Wenn günstiger Wohnraum Priorität hätte, dann ließe sich das sicher durch entsprechende und verpflichtende Vorgaben regeln. Auch würde die bevorzugte Berücksichtigung genossenschaftlicher Bauprojekte helfen. Knapper werdende Bauflächen für alle bedarfsgerecht zu nutzen, ist sicher sinnvoller, als zunehmend Grünbereiche der Stadt zu versiegeln (siehe auch Diekmoor oder Hummelsbütteler Feldmark).
Susanne und Michael Hahn
Überdenken
3. Dezember: Tödliche Unfälle: Warum Strafen oft milde sind
Die Erläuterungen des Direktors des Strafsegments am Amtsgericht Mitte sind lediglich eine bekannte Rechtfertigung des Systems. Die Grundregel im Straßenverkehr StVO § 1 wird nicht erwähnt. Sie fordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht für alle. Opfer, Betroffene, Angehörige können nicht verstehen, warum die Rechtsprechung nicht von dieser Grundregel ausgeht. Ein Überdenken ist an der Zeit.
Eberhard Guttmann
Lindners Feldschlacht
30. November: Übersteht Lindner die „D-Day“-Affäre?
Die Diskussion, die Christian Lindner mit Caren Miosga in ihrer Talkshow geführt hat, zeigt seine intellektuelle Rhetorik, die er meisterhaft in Szene setzen kann. Gleichwohl: Die Schmach, die er in der Endphase des Machtkampfes mit dem Kanzler erlitten hat, hat ihm gehörig zugesetzt. Eingeplant war das kalkulierte Spiel der FDP, eine Ausgangsposition für die anstehende Bundestagswahl zu schaffen, die es ermöglichen sollte, aus dem absoluten Tief der Meinungsumfrage herauszukommen. Mit kühler Arroganz hat sich Lindner in der Talkshow zu positionieren versucht und damit dem Publikum letztlich nur deutlich gemacht, wie sehr ihn die Niederlage schmerzt. Das Schlimme ist aber, dass die FDP ihren wahren Charakter gezeigt hat. Mit dem „D-Day Papier” verdeutlicht sie eine DNA, die leider in der Partei mit ihren derzeitigen Führungskräften schon seit geraumer Zeit Raum gegriffen hat. Die Raffinesse, als Parteivorsitzender mit großem Heiligenschein den Horizont der FDP-Politik, der seit Beginn Ampelkoalition immer sichtbar gewesen ist, darzustellen und das Handeln der “Parteiarbeiter” kleinzureden, kann über zwei Dinge nicht hinwegtäuschen. Erstens: Das Nichtwissen der Existenz des D-Day-Papiers bleibt höchst unglaubwürdig. Zweitens, dass es der FDP ausschließlich um das Wohl ihres Wählerpotenzials geht und nicht um das Allgemeinwohl unserer Gesellschaft.
Folkert Bildhauer
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