Hamburg. Olaf Scholz bekommt Schützenhilfe von einem Mann, der Politiker gern frontal angeht: Markus Lanz hat den Kanzler nicht abgeschrieben.
Während in Deutschland viele Politiker und Experten sicher sind, dass Olaf Scholz niemals eine zweite Legislaturperiode bekommt, ist sich Markus Lanz da nicht so sicher: „Ich traue mich nicht, das zu sagen. Olaf Scholz ist ein Taktiker der Macht“, erklärte der Gastgeber der Politik-Talkshow im Podcast „Lanz & Precht“.
Richard David Precht hatte zuvor gewettert, dass Scholz überhaupt nur wegen der Schwäche seiner Kontrahenten bei der Bundestagswahl 2021 Kanzler geworden wäre: „Er wird sich nicht mehr lange halten.“ Man merke Scholz doch schon an, dass er keinen Spaß mehr an dem Job habe. Auch das wollte Lanz so nicht stehen lassen: „Olaf Scholz wollte unbedingt Kanzler werden. Er war fest davon überzeugt, dass er der absolut richtige Mann ist. Und ich denke, dass er das immer noch glaubt.“
- Markus Lanz und der Mann in seinem Ohr
- Markus Lanz zu seiner Biographie: „Was soll das?“
- Markus Lanz: „OLaf Scholz kann auch ganz anders“
Überhaupt verteidigte Lanz, der sich bei der Bundestagswahl vor drei Jahren Robert Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen gewünscht hätte, Olaf Scholz im Gespräch mit Precht vehement. Erstens habe der Kanzler einen echt harten Job: „Scholz muss eine Koalition zusammenhalten, die unheimlich schwer zu führen ist, in der jeder sein Ding macht.“ Zweitens habe der SPD-Politiker es nach dem Stillstand der 16 Jahre unter Angela Merkel nicht leicht, da habe Scholz viel „geerbt“: „Die große Strukturreform der Ära Merkel ist mir nicht in Erinnerung“, sagt Lanz. Und, auch das ein Lob: „Ich halte Olaf Scholz für einen total unkorrumpierbaren und integren Politiker.“