Hamburg. Fast jeder dritte Schulanfänger hat keine gesunden Zähne. Hamburg ist laut Studie der AOK Rheinland/Hamburg Schlusslicht.

Ende August ist es wieder so weit: Tausende Hamburger Kinder werden eingeschult. Viele Kinder freuen sich nicht nur auf den ersten Schultag, sondern vor allem auf eine Schultüte mit vielen Süßigkeiten. Doch welche Gefahren eine zuckerreiche Ernährung mit sich bringen kann, zeigt der Gesundheitsreport 2024 der AOK Rheinland/Hamburg. Demnach hat rund ein Drittel der Sechsjährigen in Hamburg bereits vor der Einschulung Kariesprobleme. Die Dunkelziffer liege noch höher, so die AOK. Im Vergleich zum Rheinland schneidet die Hansestadt besonders schlecht ab.

Hamburg belegt in der Studie den vorletzten Platz hinter den vergleichbaren untersuchten rheinischen Metropolen wie Köln, Essen oder Düsseldorf. Für die Studie hat die AOK die Versichertendaten von insgesamt 43.000 Kindern, darunter 4375 Hamburger, der Geburtsjahrgänge 2015 und 2016 ausgewertet. Danach hatten zum Schulbeginn 2023 in Hamburg nur 67,5 Prozent der Erstklässler ein gesundes Gebiss ohne Karies und Füllungen, rund sechs Prozent weniger als beispielsweise in Düsseldorf. Damit verfehlt Hamburg auch das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), wonach 80 Prozent der Sechs- und Siebenjährigen ein kariesfreies Gebiss haben sollten.

Hamburger Schüler: Kieferorthopädin warnt vor weitreichenden Folgen von Karies

Gabriella Németh, Kieferorthopädin an der Zahnklinik der AOK Rheinland/Hamburg, warnt vor den Folgen der Zahnerkrankung. „Karies kann zu Schmerzen beim Kauen oder zu Fehlstellungen der bleibenden Zähne führen. In schlimmen Fällen wird sogar die Sprachentwicklung des Kindes beeinträchtigt“, so die Kieferorthopädin. Laut AOK-Report spielt neben einer intensiven Mundhygiene vor allem die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung der Zahnkrankheit. Der Verzehr von Lebensmitteln und Getränken mit hohem Zuckergehalt begünstige die Entstehung von Karies, heißt es in dem Gesundheitsreport.

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Daneben sei vor allem der regelmäßige Zahnarztbesuch wichtig, um Karies vorzubeugen. Die AOK empfiehlt, Kinder ab dem sechsten Lebensjahr mindestens zweimal im Jahr zahnärztlich untersuchen zu lassen. „Kariesprobleme müssen von Anfang an ernst genommen werden. Es handelt sich dabei um die häufigste chronische Erkrankung im frühen Kindesalter“, betont auch Kieferorthopädin Németh.