Paris. Die 25-Jährige war mit fünf Schlägen Rückstand auf Bronze als 13. auf die letzte Runde gegangen. Die glückte ihr dann brillant.

Esther Henseleit hat bei den Olympischen Spielen in Paris überraschend Silber und damit als erste deutsche Golferin eine Medaille gewonnen. Dank einer starken Schlussrunde mit sechs Schlägen unter Par schob sich die 25-Jährige auf dem Kurs in Guyancourt im Südwesten von Paris mit insgesamt 280 Schlägen noch auf einen Medaillenrang. Die Hamburgerin war mit fünf Schlägen Rückstand auf Bronze als 13. auf die vierte und letzte Runde gegangen.

Die Neuseeländerin Lydia Ko, die 2016 in Rio bereits Silber und 2021 in Tokio Bronze gewann, setzte sich im olympischen Turnier mit 278 Schlägen durch und holte Gold. Bronze sicherte sich die Chinesin Lin Xiyu mit 281 Schlägen. Die Berlinerin Alexandra Försterling belegte mit 292 Schlägen Platz 35.

Küsschen vom Freund: Esther Henseleit und Freund Reece Phillips.
Küsschen vom Freund: Esther Henseleit und Freund Reece Phillips. © dpa | Jan Woitas

Henseleit ließ sich von der Ausgangslage nicht beeindrucken und begann ihre Runde direkt mit zwei Birdies. Nach zwei weiteren Birdies am sechsten und neunten Loch ließ sie sich auch nicht von einem Bogey am zwölften Loch aus der Ruhe bringen und hielt sich auch am anspruchsvollen 15. Loch schadlos. Birdies an den letzten beiden Löchern sicherten ihr letztlich die Silbermedaille.

Kurs bereits im Ryder Cup erprobt

Golf für Frauen war 1900 olympisch, wurde dann aus dem Programm genommen und erst 2016 wieder Teil der Sommerspiele. In Rio de Janeiro siegte die Südkoreanerin Park In-bee, vor drei Jahren in Tokio setzte sich die US-Amerikanerin Nelly Korda durch. Die 26 Jahre alte Weltranglistenerste ist die Tochter des früheren tschechischen Tennis-Stars Petr Korda.

Auf dem herausfordernden Albatros-Kurs des Golf National war 2018 der 42. Ryder Cup ausgetragen worden. Unter der Führung von Captain Thomas Bjørn siegte Europa damals deutlich gegen die USA.