Hamburg. Bereits seit 2003 gibt es hochwertiges Sushi an der Osterstraße. Was Gerd Rindchen besonders auf der Karte empfehlt.

Mal ganz ehrlich: Über die Weihnachtstage, die Zeit „zwischen den Jahren“ und dann noch Silvester haben Sie bestimmt das eine oder andere etwas üppigere Mahl eingeplant – und bestimmt hegen Sie, wie so viele von uns, nur die allerbesten Vorsätze für die Zeit danach. Nun möchte ich hier keinesfalls den Teufel an die Wand malen und Ihnen irgendwelche Fastenkuren oder krasse Diäten vorschlagen – aber so ein bisschen leichter und beschwingter kann die Nahrung dann schon sein.

Was sich anbietet, ist klassisches Sushi und Sashimi. Allein: Das ist gar nicht mehr so einfach zu finden. Zwar gibt es eine Fülle von – meist filialisierten – Anbietern, aber das Gros derer hat sich vom echten, rechten, wahren und klaren Sushi in weiten Teilen verabschiedet: Unsägliche Kreationen mit Frischkäse, Huhn, süßlichen Saucen, Mayonnaisen mit synthetischem Trüffelöl oder mauen Möhren überschwemmen die Speisekarten und klingende Namen sollen verbrämen, dass hier – gegenüber hochwertigem frischem Seafood – am Wareneinsatz gespart wird.

Restaurant Hamburg: Tokio Sushi eröffnete 2003 in Eimsbüttel

Da lobe ich mir doch einen veritablen Klassiker wie das Tokio Sushi in der Osterstraße, das sich schon seit 2003 der traditionellen Sushi-Kultur verschrieben hat. Hier wuseln nicht angelernte Hilfskräfte im Dienste cleverer Franchisegeber, nein: Hier wirkt Sushimaître und Inhaber Arun Gauchan höchstpersönlich am Schneidebrett und schwingt virtuos das Messer zur Labsal des Gastes. Klassische, puristische Fisch- und Seafoodbereitungen sind es, die hier das Sortiment prägen – und im Gegensatz zum Gros der erwähnten Lieferketten weiß Herr Gauchan auch, dass es nebst Lachs und Thunfisch noch andere leckere Fische gibt.

Schon bei den Nigiris (2,50-3,30 Euro pro Stück) ruhen auf den perfekt gesäuerten Reisröllchen neben Lachs und Thunfisch unter anderem Zander mit Sesam, gar köstlicher Tintenfisch mit Teriyaki und Sesam, wackerer Butterfisch oder würziger Aal mit Teryiaki und Sesam.

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Die Maki-Abteilung (jeweils 8 Stück) wartet mit Leckereien wie dem Spicy Shake mit Lachs, Chilisauce und Lauchzwiebeln (6,60 Euro), Arjun Maki mit Thunfisch, Porree und Chili (6,60 Euro) oder Ebi Maki mit Garnele (6 Euro) auf, bei den Special Rolls (je acht Stück) verführen Kreationen wie Mango Flow mit Avocado, Garnelen, eingelegtem Rettich und ein die leichte Mango-Süße genial ausbalancierendes scharfes Kim-Chi-Dressing mit Sesamöl und Limonensaft (8,50 Euro). Besonders erfreulich: Da alles frisch und „auf Zuruf“ zubereitet wird werden auch Sonderwünsche, wie beispielsweise alles etwas mehr spicy zu bereiten oder das banale Krebsformfleisch wegzulassen, gern berücksichtigt.

Tokio Sushi: Sashimi ist tadellos

Wer mag, genießt im schlichten, puristisch eingerichteten Lokal (ein paar brauchbare Weine gibt’s dort auch), ein leckeres Mittagsbento für moderate 11 Euro inclusive Misosuppe, oder lässt sich kommod beliefern – wer die Sucherei auf der Karte scheut, bestellt einfach Bento 2 (22 Euro) mit tadellosem Sashimi nach Wahl, 5 feinen Nigiris und (Sonderwunsch!) statt dem öden California Maki mit Krebsformfleisch lieber Spicy Shake oder Arjun Maki. Dann ist alles fein, und wenn die Lieferung mal ein wenig länger dauert, wird sie wenigstens nicht kalt.