Hamburg. Etwa 46.500 E-Fahrzeuge fahren durch die Hansestadt. Tendenz steigend. Das führt zu Problemen und neuen Regeln. Was sich ändert.

Die Verkehrswende nimmt offenbar Fahrt auf – zumindest was die Antriebe der Pkw angeht: Die Zahl der E-Autos in Hamburg hat zuletzt deutlich zugenommen. „Dass die Elektromobilität in Hamburg weiter Fahrt aufnimmt, lässt sich aber nicht nur an den stark gestiegenen Zulassungszahlen von Elektroautos im Stadtgebiet erkennen, sondern auch an der erhöhten Auslastung der öffentlichen Lade-Infrastruktur“, meldete die Wirtschaftsbehörde am Sonntag. „In Hamburg gibt es aktuell mehr als 21.500 rein batterieelektrische Fahrzeuge (also solche ohne Verbrennungsmotor) und rund 25.000 Plug-in-Hybride. Zusammengenommen sind das gut 46.500 Elektrofahrzeuge.“

Die wachsende Zahl der E-Autos hatte zuletzt offenbar dazu geführt, dass es immer schwieriger wurde, eine freie Ladesäule zu finden. Daher sollen nun die Parkregeln geändert werden. „Während es Kraftfahrzeugen mit E-Kennzeichen bislang auch erlaubt war, an den Ladesäulen lediglich zu parken ohne dabei das Fahrzeug zu laden, ist das Abstellen an den Ladesäulen künftig nur noch zulässig, wenn auch ein Ladevorgang gestartet wird“, teilte die Behörde mit.

E-Autos in Hamburg: Nutzer klagen über zugeparkte Ladeparkplätze

 „Dadurch wird es noch mehr Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, ihr Fahrzeug an den städtischen Ladesäulen zu laden. An AC-Ladesäulen wird die Höchstparkdauer für mehr Reichweite zudem von aktuell zwei auf künftig drei Stunden angehoben.“

Hamburg komme damit dem Wunsch vieler Nutzerinnen und Nutzer nach, die über blockierte, jedoch nicht genutzte Ladesäulen klagten. Von der neuen Beschilderung unberührt bleibe die Regelung, nach der E-Fahrzeuge mit E-Kennzeichen auf öffentlichen Parkplätzen in Hamburg weiterhin innerhalb der Höchstparkdauer von den Parkgebühren befreit sind.

Insgesamt gibt es 2000 öffentliche Ladesäulen in Hamburg

Um dem steigenden Bedarf weiter gerecht zu werden, werde die Stadt  die öffentliche Ladeinfrastruktur weiter kontinuierlich ausbauen, so die Behörde von SPD-Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. „Hierbei kommen neben AC-Ladesäulen nun auch sogenannte High-Power-Charger mit einer Ladeleistung von bis zu 150 kW zum Einsatz. Durch diese werden demnächst auch die bisherigen 50-kW-Ladesäulen ersetzt.“ Während bei normalen Ladevorgängen mit 22 kW geladen werde, könne bei Schnellladungen und „High-Power-Chargern“ mit deutlich mehr Ladeleistung gerechnet werden. Für mehr als 100 Kilometer Fahrleistung würden nur wenige Minuten Ladezeit benötigt.

Derzeit stehen laut Behörde fast 2000 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung. Im Verhältnis zu den registrierten E-Pkw liege Hamburg damit bundesweit vorn, so die Leonhard-Behörde. „Von den 2000 Ladepunkten sind mehr als 1400 in städtischer Regie entstanden. Mehr als 600 Ladepunkte werden von privaten Unternehmen etwa  an Tankstellen oder Supermärkten betrieben.“

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Bald sollen neue Schilder angebracht werden

In den kommenden Wochen soll nun die Beschilderung an den Ladesäulen verändert werden. Danach gelten dann die erwähnten neuen Regeln: Erstens ist das Parken an Ladesäulen rund um die Uhr nur noch erlaubt, wenn auch ein Ladevorgang gestartet wird. Diese Vorgabe soll laut Behörde künftig durch das „bundeseinheitliche Zusatzschild ,während des Ladevorgangs’ angezeigt“ werden, für das sich Hamburg auf Bundesebene stark gemacht habe.

Zweitens gilt dann: „An AC-Ladesäulen wird die Höchstparkdauer während des Bewirtschaftungszeitraums (werktags, 9-20 Uhr) für mehr Reichweite von zwei auf künftig drei Stunden angehoben (an DC-Ladesäulen bleibt die Höchstparkdauer von einer Stunde bestehen)“.