Hamburg. Bürgerinitiative “Ottenser Gestalten“ legt Forderungskatalog für umstrittenes Vorzeigeprojekt “freiRaum“ vor. Planung läuft.
Eine Baumallee mit fußgängerfreundlichem Straßenbelag, barrierefrei zu überqueren und einer Gemeinschaftsfläche im Kreuzungsbereich. So zumindest stellen sich die Mitglieder der Bürgerinitiative (BI) "Ottenser Gestalten" die Zukunft für die Ottenser Hauptstraße vor. Im Zusammenhang mit den aktuellen Detailplanungen für das umstrittene Verkehrsprojekt "freiRaum" in Altona hat die Initiative jetzt einen Forderungskatalog erstellt. Er umfasst sieben Punkte, wie sich die Initiative das Wohnquartier autofreier vorstellen kann.
Verkehr Hamburg: Bürgerinitiative will auf Poller verzichten
Darunter findet sich auch die Forderung nach einer Probephase für den Autoverkehr. Sie soll sich an den Umbau direkt anschließen. Mit der Fertigstellung wird derzeit für das Jahr 2025 gerechnet. In der Probephase möchte die Bürgerinitivative dann gern auf Poller und zeitliche Begrenzungen für den eingeschränkten Autoverkehr verzichten. Denn ein Vorschlag, der auf dem Tisch liegt, sieht eine Begrenzung des Anliegerverkehrs von 23 bis 11 Uhr vor. Um das zu gewährleisten, sollen versenkbare Poller installiert werden.
Poller, die zeitweise verschwinden, gibt es auch an der Großen Brunnenstraße. Hintergrund: Nach einer rechtlichen Auseinandersetzung um das umstrittene Verkehrsprojekt hatte das Bezirksamt Altona diese Poller entfernen müssen. Wie berichtet, gab das Verwaltungsgericht dann in einem zweiten Anlauf Mitte Januar aber grünes Licht für die Durchfahrtsbeschränkung für Autos. Laut Bezirkssprecher Mike Schlink wurden die Poller vor einigen Wochen dann wieder aufgestellt. Kosten kann er für die Auf- und Abbauaktionen nicht beziffern.
Eine weitere sichtbare Veränderung: In dem Teilabschnitt der Großen Brunnenstraße sind laut Schlink inzwischen die angekündigten Sitzgelegenheiten und das Spielgerät installiert worden. Gleichzeitig wird in Zusammenarbeit mit einem Planungsbüro an der Umsetzung der autofreien Idee gearbeitet.
So gibt es an diesem Wochenende einen Beteiligungs-Workshop, bei dem erste Planungsvarianten vorgestellt und diskutiert werden sollen. Wer den Termin am 18. Februar nicht wahrnehmen kann, für den bietet sich am 22. Februar an einem Redestand in der Bücherhalle im Einkaufszentrum Mercado von 15.30 bis 19 Uhr eine weitere Möglichkeit. Infos unter www.freiraumottensen.de
Konkreter Entwurf für Ottenser Hauptstraße soll Ende April vorliegen
Eine Entwurfsplanung soll laut Bezirkssprecher Schlink Ende April vorliegen und an die Träger öffentlicher Belange verschickt werden. Wenn es nach der Bürgerinitiative allein ginge, würden sich dann darin nochfolgende weitere Forderungen wiederfinden:
- Umbau der Ottenser Hauptstraße zu einer Baumallee mit fußgängerfreundlichem Straßenbelag.
- Die Straße soll barrierefrei zu überqueren sein, was durch die Anhebung des heutigen Straßenniveaus gelingen soll.
- Mindestbreite von 2,50 Meter für eine frei begehbare Fläche vor den Häuserfassaden ohne Außengastronomie,
- Fahrradstellplätzen und Stadtmöbel gefordert. Dies solle im Sommer erprobt werden durch Farbmarkierungen.
Außerdem will die Initiative eine begleitende Studie zu den Verkehrsdaten vor und nach dem Umbau unverzüglich in Auftrag geben lassen und das Ottenser Kreuz als Gemeinschaftsfläche ohne markierten Fahrradweg als "Shared Space" konzipieren. Die Einrichtung eines interaktiven Info-Points am Spritzenplatz schließt den Forderungskatalog ab.