Hamburg. Der Fluggast war aus Afrika mit sieben Taschen angereist. Den ungewöhnlichen Inhalt versuchte er dem Zoll dreist zu erklären.
Zollbeamte haben am Flughafen Hamburg bei einem aus Afrika einreisenden Mann einen ungewöhnlichen Fund gemacht: Er war mit mehr als 260 Kilogramm der Kaudroge Khat angekommen. Bei einer Kontrolle habe er dann behauptet, dass es sich lediglich um getrocknetes Gemüse handle, wie Thomas Gartsch vom Hauptzollamt Itzehoe am Mittwoch sagte.
Flughafen Hamburg: Zoll entdeckt 260 Kilogramm Drogen
Zu dem Fund war es bereits am Sonntag gekommen. Der Mann war demnach mit sieben großen Taschen aus Kunststoff am Flughafen unterwegs, als die Zöllner ihn anhielten und kontrollierten. "Alle Reisetaschen enthielten pflanzliche Produkte", sagte Gartsch.
Der Reisende habe versucht zu erklären, dass er seinem Arbeitgeber getrocknetes Gemüse mitbringen würde. Die Beamten blieben jedoch misstrauisch und führten einen Schnelltest mit der Substanz durch: Er ergab ein eindeutig positives Ergebnis auf Khat, so Gartsch.
Khat besteht aus den Blättern und frischen Trieben von Catha edulis, eines Strauchs, der vor allem in Ostafrika und im Südwesten der Arabischen Halbinsel angebaut wird. Die Blätter der Pflanze enthalten Cathin, das mit Amphetamin eng verwandt ist, aber wesentlich schwächer wirken soll. Der Konsum kann aber ebenso gefährliche Folgen haben. Besitz, Einfuhr und Handel mit der Droge sind in Deutschland illegal – sie fällt grundsätzlich unter das Betäubungsmittelgesetz.
Inzwischen hat der Zoll im Ankunftsbereich des Flughafens weitere Gepäckstücke mit pflanzlichen Substanzen, ebenfalls Khat, sichergestellt. Auch diese sollen dem Reisenden gehören, gegen den nun ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Die weiteren Ermittlungen führt das Zollfahndungsamt Hamburg im Auftrag der Staatsanwaltschaft.