Hamburg. Sie kurven mit E-Scootern über Gehwege und stehen zum Teil zu zweit auf einem Gefährt: Nun wurden Hunderte Fahrer überprüft.
Die einen finden sie praktisch, den anderen sind sie wegen der häufig rücksichtslosen Fahrweise der Nutzer ein Dorn im Auge: E-Scooter. Die Polizei Hamburg hat am Dienstag bei einer hamburgweiten Kontrolle, unter anderem am Jungfernstieg, die von Amts wegen als Elektrokleinstfahrzeuge bekannten Roller ins Visier genommen – und diverse Verstöße festgestellt.
Rund 220 Beamte waren von 6 bis 22 Uhr an verschiedenen Kontrollstellen und bei mobilen Kontrollen im Einsatz. Sie stoppten in dieser Zeit 602 Fahrzeuge und überprüften 580 Personen.
E-Scooter – Ergebnis der Großkontrolle in Hamburg:
- 3 x Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln
- 7 x Rotlichtmissachtung
- 6 x Missbräuchliche Benutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt
- 49 x Befahren des Gehwegs
- 29 x Befahren der falschen Radwegseite
- 22 x Benutzung durch zwei Personen auf einem E-Scooter
Auch das Verhalten der Hamburger Fahrradfahrer schauten sich die Beamten am Dienstag genau an – und stellten ebenfalls diverse Verstöße fest.
Radfahrer – Ergebnis der Großkontrolle in Hamburg:
- 123 x Rotlichtmissachtung
- 28 x Befahren der falschen Radwegseite
- 15 x Befahren des Gehwegs
- 16 x Missbräuchliche Benutzung eines Mobiltelefons
146 Unfälle mit E-Scootern in Hamburg im ersten Halbjahr
Zudem führte die Polizei an der Kehrwiederspitze 117 Informationsgespräche rund um das Thema Elektrokleinstfahrzeuge, wie Polizeisprecher Thilo Marxsen am Mittwoch mitteilte. "Die Polizei Hamburg wird auch in Zukunft zielgerichtet Verkehrskontrollen mit dem Schwerpunkt 'Elektrokleinstfahrzeuge' durchführen, um damit Fahrzeugführer für die Gefahren des Straßenverkehrs zu sensibilisieren und die Unfallzahlen durch konsequentes Einschreiten zu reduzieren."
Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in Hamburg 147 Unfälle mit E-Scootern verzeichnet – in 70 Prozent der Fälle gilt laut Unfallstatistik der Polizei der Rollerfahrer als Verursacher. 88 Menschen (76 Scooter-Fahrer und zwölf Fußgänger) wurden dabei verletzt.