Eimsbüttel/City. Begrünung der Dächer sorgt für besseres Klima: Das Modellprojekt startet jetzt an der Osterstraße und an der Stadthausbrücke.
An der Osterstraße sowie der Stadthausbrücke gibt es jetzt zwei besondere Haltestellen zu sehen. Im Rahmen eines Pilotprojekts zur Erprobung von Dachbegrünungen wird auf ebendiesen Fahrgastunterständen untersucht, wie die Bepflanzung den Schutz und die Vermehrung von Wildbienen im Stadtgebiet effektiv fördern kann.
Dafür wurden die beiden Standorte umgebaut, um eine neue Dachkonstruktion zur Aufnahme der Pflanzen und Gräser anzubringen. Ziel des Projektes ist es, den praktischen Einsatz von Blühpflanzen an Haltestellenüberdachungen zu erproben, den tatsächlichen Pflege- und Unterhaltsaufwand über ein Jahr zu ermitteln sowie den Erfolg der Nutzung durch Wildbienen festzuhalten – unter den unterschiedlichen Standortbedingungen in der Metropolregion
Begrünung sorgt lokal auch für ein besseres Mikroklima
Aus diesem Grund wurden die verschiedenen Standorte ausgewählt: einmal in der sonnigen Osterstraße in Eimsbüttel und eine weitere Bepflanzung in der meist verschatteten Haltestelle Stadthausbrücke. Unterstützt wird das Pilotprojekt von der Deutschen Wildtier Stiftung. Manuel Pützstück erklärt, warum: „Auch kleine Flächen mit Blumen, die den stark gefährdeten Wildbienen als Nahrungsquelle dienen, können wertvoll sein, wenn wir sie mosaikartig in der Stadt anlegen.“
In den stark versiegelten urbanen Räumen fungieren die begrünten Dächer als Trittstein: Hier können Insekten Nahrung finden, um dann zu weiteren Parkanlagen oder Kleingärten zu fliegen. „Es ist wie eine Tankstelle für die Tiere“, sagt Pützstück. Verkehrssenator Anjes Tjarks sagt: „Es ist ein kleiner, aber feiner Beitrag zur Verbesserung des Wildtier- und Klimaschutzes im urbanen Raum.
Die Begrünung sorgt lokal auch für ein besseres Mikroklima in heißen Sommern, ein grüneres Stadtbild sowie sauberere Luft und bessere Aufenthaltsqualität.“ Durchgeführt wird die Aktion vom Stadtmöblierer Wall. Geschäftsführer Patrick Möller zeigt sich zuversichtlich, dass in Zukunft die Begrünung der Fahrgastunterstände großflächig ausgeweitet werden kann.