Hamburg. Erneut hat ein Lastwagen in Hamburg eine Fahrradfahrerin übersehen. Der Vorfall befeuert die Diskussion um Abbiegeassistenten.

Schon wieder hat es in Hamburg einen Verkehrsunfall mit einem Lkw und einer Fahrradfahrerin gegeben. Eine 34 Jahre alte Radfahrerin ist am Montagnachmittag in Lokstedt von einem Lastwagen erfasst und schwer verletzt worden.

Nach ersten Erkenntnissen übersah der 37-jährige Fahrer des Sattelzugs die Fahrradfahrerin, als er von der Troplowitzstraße nach rechts abbog, um auf ein Firmengelände zu gelangen. "Es kam zur Kollision, infolge derer die Frau im Bereich der Unterschenkel von der Sattelzugmaschine überrollt wurde", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Dienstagmorgen.

Wann kommt der Abbiegeassistent für Lkw?

Die 34-Jährige erlitt einen offenen Bruch am Unterschenkel. Sie wurde in das nahe Universitätsklinikum Eppendorf gebracht. Lebensgefahr besteht nach Angaben der Polizei nicht. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Angesichts eines erneuten Unfalls werden die Diskussionen um einen Abbiegeassistenten bei Lkws nicht abreißen. Der Senat testet die technische Ausrüstung momentan in einem Pilotprojekt. Die Ergebnisse sollen in Kürze ausgewertet werden.

Bereits Mitte Juni wurde in Hamburg-Finkenwerder eine 19 Jahre alte Radfahrerin von einem abbiegenden Lkw angefahren und schwer verletzt. Im August starb ein Radfahrer durch einen abbiegenden Laster. Mit Blick auf die vielen Unfälle mit Lastwagen fordert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Hamburg verbindliche Abbiegeassistenten. Diese werden in Hamburg bereits im Rahmen eines Pilotprojekts mit städtischen Lastwagen getestet. Insgesamt wurden mehr als 1185 Unfälle mit Fahrradfahrern im ersten Halbjahr bei der Hamburger Polizei gemeldet.

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