Hamburg. Der 32-Jährige, der kraftvoll mit dem Messer zugestochen haben soll, steht nun wegen versuchten Mordes aus Heimtücke vor Gericht.

Der Nachbarschaftsstreit zwischen einem 32-Jährigen und einem 48 Jahren alten Mann brodelte schon seit Langem. Doch Ende Januar eskalierte es zwischen den Streithähnen. Statt zu einem klärenden Gespräch kam es zu einer brutalen Messerattacke, bei der der ältere Mann einen Finger verlor und durch einen verletzen Gesichtsnerv eine Lähmung erlitt.

Ab kommenden Freitag steht der 32-Jährige wegen versuchten Mordes aus Heimtücke in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung vor dem Landgericht Hamburg. Er soll seinen Nachbarn am 29. Januar auf einem Parkplatz im Bereich der Walther-Kunze-Straße in Altona-Nord mit einem Messer attackiert haben. Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann "in Tötungsabsicht" mehrfach auf den 48-Jährigen eingestochen haben, der Stich- und Schnittverletzungen im Gesicht und an den Händen erlitt.

Prozess Hamburg: Nachbarn mit Messer attackiert – Lähmung

Das Opfer ahnte vermutlich nichts Böses, als es am späten Nachmittag am vereinbarten Treffpunkt erschien. Denn der Angeklagte hatte vorgegeben, mit dem 48-Jährigen ein klärendes Gespräch über die schon lange währende Nachbarschaftsstreitigkeit führen zu wollen. "Stattdessen griff er den arglosen Geschädigten zur Wiederherstellung der 'Familienehre' mit einem Messer an", sagt Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering.

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Obwohl der 48-Jährige sofort zu Boden fiel, soll der Täter weiter auf ihn eingestochen haben. Dabei soll er so kraftvoll zugestoßen haben, dass die Messerklinge aus dem Schaft brach, sagt Oechtering. Das Opfer wurde bei der Messerattacke schwer verletzt. Der Mann erlitt unter anderem eine zwölf Zentimeter lange Schnittverletzung vom Mundwinkel bis zum Ohr, und eine Verletzung der Kopfschwarte. Zudem wurde das Endglied seines linken Zeigefingers abgetrennt. Eine Verletzung des Gesichtsnervs führte zu einer Lähmung des linken Mundwinkels.