Hamburg. Die Hansestadt knackt 2020 erstmals die 5000-Euro-Marke. Quadratmeterpreis steigt im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent.
Statt sich preissenkend auf den Immobilienmarkt auszuwirken, treibt die Corona-Pandemie die Kaufpreise in die Höhe: In Hamburg stieg der durchschnittliche Quadratmeter-Preis im vergangenen Jahr um 14 Prozent an. Die Hansestadt knackte damit sogar die 5000-Euro-Marke.
Das ergab eine aktuelle Analyse des Immobilienportals Immowelt. Dafür wurde die Entwicklung der Angebotspreise von Eigentumswohnungen mit einer Größe von 40 bis 120 Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahr untersucht. Sogar in bereits teuren Metropolen wie Hamburg oder München sowie in 73 weiteren der insgesamt 81 deutschen Großstädten stiegen die Preise demnach deutlich an.
Hamburg erreicht neuen Höchstwert bei Quadratmeterpreis
In Hamburg wurde 2020 sogar ein neuer Höchstwert erreicht: Hier kostet der Quadratmeter inzwischen 5270 Euro. In München sind es mittlerweile 8150 Euro pro Quadratmeter (plus acht Prozent) und in Berlin 4640 Euro (plus elf Prozent). Im benachbarten Potsdam stieg der Kaufpreis sogar um durchschnittlich 26 Prozent an.
In norddeutschen Städten wie Kiel, Hannover oder Bremen stiegen die durchschnittlichen Kaufpreise ebenfalls an: In Kiel um neun Prozent auf 3040 Euro pro Quadratmeter, in Hannover um 16 Prozent auf 3020 Euro sowie in Bremen um elf Prozent auf 2500 Euro pro Quadratmeter. Rostock hingegen stellt eine der wenigen Ausnahmen dar, wo der Kaufpreis sogar sank: Dort kostete der durchschnittliche Quadratmeter im Jahr 2019 noch 3170 Euro, 2020 waren es nur noch 3050 Euro – vier Prozent weniger.
Weiterhin hohe Nachfrage nach Wohnraum
"Im Gegensatz zu anderen Geldanlagen hat sich in der Corona-Pandemie gezeigt, dass der Immobilienmarkt krisenfest ist und die Preise nicht sinken. Im Gegenteil: Selbst im vergangenen Jahr beobachten wir teils kräftige Preisanstiege", sagt Cai-Nicolas Ziegler, Geschäftsführer von Immowelt. "Die Anstiege hängen vor allem mit der anhaltend hohen Nachfrage nach Wohnraum zusammen. Besonders in den beliebten Großstädten ist dieser nach wie vor Mangelware. Daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert."
Preiswerter ist es laut der Analyse, die auf der Auswertung inserierter Angebote des Immobilienportals basiert, etwa im Ruhrgebiet und im Osten Deutschlands. Die Städte dieser Regionen verzeichnen zwar auch einen deutlichen Anstieg, das Preisniveau sei jedoch noch recht gering, heißt es in dem Bericht.
Hamburger können 36,8 Jahre mieten bevor Kauf lohnt
Erst am Dienstag veröffentlichte das Immobilienportal ImmoScout24 eine ähnliche Auswertung: Für Hamburg wurden als Durchschnittsmietpreis 13,2 Euro pro Quadratmeter und beim Kaufpreis im Durchschnitt 5838 Euro pro Quadratmeter berechnet. Laut einem daraus errechneten Kauf-Miet-Index können Hamburger eine Wohnung im Schnitt 36,8 Jahre mieten bevor sich ein Kauf lohnt.