Hamburg. Im Gegensatz zu ihren Kollegen im Süden dürfen die Betreiber der Weihnachtsmärkte im Norden ihre Stände öffnen. Doch der Verkauf läuft zäh. Die Corona-Regeln und damit verbundenden Kontrollen schrecken zu viele Besucher ab, sagt einer der Betreiber.
Für viele Betreiber der Hamburger Weihnachtsmärkte sind die Einschränkungen durch die Corona-Regeln schlecht für den Umsatz. Gerade an eigentlich frei zugänglichen Essensständen mit 2G-Essensbereichen sei deutlich weniger los als noch 2019, sagte Robert Kirchhecker, Präsident des Schaustellerverbandes Hamburg von 1884, der Deutschen Presse-Agentur. Das liege daran, dass dort die Gäste auf ihren Impf- oder Genesenenstatus kontrolliert werden müssen.
"Das ist eine volle Katastrophe, weil die Leute nicht gewillt sind, sich noch einmal komplett kontrollieren zu lassen. Und das merken wir hier auf den Weihnachtsmärkten schon deutlich." Kirchhecker betreibt die Weihnachtsmärkte in der Spitaler Straße und dem Gerhard-Hauptmann-Platz.
So lägen die Umsätze bei einigen Schaustellern nur bei rund 20 Prozent im Vergleich zu 2019. Andere kämen immerhin auf etwa 70 Prozent der Einnahmen im Vergleich zur letzten coronafreien Saison. "Im Durchschnitt haben wir etwa 40 Prozent des Umsatzes aus 2019."
In komplett eingezäunten Weihnachtsmärkten werden die Besucher am Eingang kontrolliert. Sie müssen genesen oder geimpft sein und Masken tragen. In frei zugänglichen Passagen ist das nur nötig, wenn man an einer der Buden etwas essen möchte. Durch die Eingangskontrollen an den umzäunten Märkten würden zudem viele Besucher nicht - wie vorher oft gute Praxis - von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt ziehen. Kirchhecker geht davon aus, dass nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Besucher auf den Hamburger Weihnachtsmärkten unterwegs sind.
Des Weiteren sei der Kostenaufwand durch weiteres Personal für die Kontrollen enorm. "Allein die Ordner für meine zwei Märkte kosten rund 100.000 Euro." Bei deutlich geringerem Umsatz sei das nicht wirtschaftlich. "Eigentlich wäre es für uns als Betreiber besser gewesen, die Märkte schon zu schließen. Aber wir haben eine Verpflichtung der Stadt und eine Verantwortung den Beschickern gegenüber", so der Verbandspräsident weiter.
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