Hamburg. Große Lücke statt historischem Portal – die FDP hat sich auf Spurensuche begeben und erhebt Vorwürfe gegen den Bezirk.
Viele Spaziergänger dürften es vermutlich bemerkt haben: Das riesige gusseiserne Tor am westlichen Eingang des Jenischparks steht nicht mehr an seinem Platz. Direkt an der Baron-Voght-Straße, ganz in der Nähe des Jenisch Hauses, klafft eine große Lücke – und das schon ziemlich lange.
Recherchen der Altonaer FDP-Fraktionschefin Katarina Blume ergaben, dass das Tor beschädigt war und bereits im Jahr 2019 für eine Restaurierung abgebaut wurde. Seitdem lagert es im Bauhof des Altonaer Bezirksamts, ohne dass daran bislang irgendetwas getan wurde. „Dieser Umgang mit dem historischen Tor muss scharf kritisiert werden“, sagt Blume, „nach meinem Eindruck wurde es schlichtweg vergessen.“
Jenischpark: Immer wieder fahren Autos durch die Lücke
Nach Angaben der Politikerin sind in den vergangenen Wochen immer wieder Autos durch die große Lücke in den denkmalgeschützten Park gefahren, weil die Halter sich mutmaßlich vor Ort nicht auskannten und nicht wussten, dass der Jenischpark für private Autos gesperrt ist. Befahren werden darf er nur von offiziell genehmigten Fahrzeugen, beispielsweise bei Einsätzen für die Parkpflege.
In einem Antrag, der in die nächste Bezirksversammlung eingebracht wird, fordert die FDP-Fraktion das Bezirksamt auf, die Sanierung des Tors schnellstmöglich in Angriff zu nehmen. Laut Katarina Blume sei der Vorgang „typisch“ für eine Verwaltung, die mit immer weniger Personal immer mehr Aufgaben bewältigen müsse.
Verein Freunde des Jenischpark unterstützt Antrag auf schnelle Sanierung des Tor
Unterstützung für den Antrag kommt vom Verein Freunde des Jenischparks. Laut Elke Beckmann vom Verein sei es für die Instandsetzung des Tors „höchste Zeit“.