Hamburg. Die Bauzeit wird acht Jahre betragen. Kosten: 790 Millionen Euro. Im Frühjahr kommt es zunächst zu einer 79-stündigen Sperrung.
Für Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) ist es ein „historisches Projekt“: Die Hamburger Deckel über der A7 sollen den geplagten Anwohnern besseren Lärmschutz bescheren und zugleich die Wunden heilen, die durch den Autobahnbau bei der Stadtentwicklung entstanden sind.
Nach dem Deckel Schnelsen und dem Deckel Stellingen (hier verzögert sich die Gesamtinbetriebnahme durch den Wintereinbruch voraussichtlich auf Anfang März) steht nun der Deckel Altona an, mit einer Länge von 2230 Meter der mit Abstand längste Tunnel.
A7 muss im März für 79 Stunden gesperrt werden
Für den 12. März steht der symbolische Spatenstich an. Am dritten März-Wochenende muss dann die A7 für 79 Stunden (vom 18. März bis zum 22. März) zwischen den Anschlussstellen Waltershof und Volkspark voll gesperrt werden. In dieser Bauphase werden die drei A7-Brücken Behringstraße, Osdorfer Weg und Bahrenfelder Chaussee jeweils zur Hälfte abgerissen – es werden also keine Behelfsbrücken gebaut.
Stattdessen läuft der Verkehr auf der dann noch bestehenden Fahrbahn, bis das Tunnelbauwerk befahrbar ist. Diesen Weg hat die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), verantwortlich für den Deckelbau, gewählt, damit der Verkehr weiter fließen kann. „Dieses Projekt ist eine Operation am offenen Herzen“, sagte Deges-Bereichsleiter Bernd Rothe bei einer digitalen Medienrunde am Donnerstag.
Acht Jahre Bauzeit – ab 2028 kommen Parkanlagen auf den Deckel
Die Herausforderungen sind in der Tat gigantisch. Die A7 zählt in diesem Bereich zu den meistbefahrenen Autobahnabschnitten in Deutschland. Um gigantische Staus zu vermeiden, müssen die Baumaßnahmen extrem penibel geplant werden. Dies gilt auch für die S-Bahn-Linie, die zwischen den Bahnhöfen Bahrenfeld und Othmarschen die A7 quert. „Wir machen das unter dem rollenden Rad“, sagt Rothe. Allenfalls sehr kurze Sperrungen seien angedacht.
Mit der Baumaßnahme wird der Streckenabschnitt auf acht Spuren erweitert. Als Bauzeit sind acht Jahre geplant. Ab 2028 sollen dann die Parkanlagen auf dem Deckel geschaffen werden, der Grünzug reicht dann vom Volkspark bis zur Elbe.
A7: Lärmschutztunnel Altona kostet 790 Millionen Euro
Für Wohnbebauung ist der 1,50 Meter Deckel dicke Deckel ungeeignet. Er bietet dafür aber Platz für die Kleingärten, die derzeit noch im Umfeld der A7 beheimatet sind. Der Senat will neben dem Altonaer Deckel Raum für 3000 Wohnungen schaffen.
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Das Projekt soll 790 Millionen Euro kosten, rund 75 Prozent zahlt der Bund, 25 Prozent die Stadt. Auf Hamburg kommen zudem noch Planungskosten von rund 100 Millionen, so dass der Anteil der Stadt am Ende bei etwa 295 Millionen Euro liegen dürfte. Allerdings rechnet die Stadt auch mit hohen Einnahmen durch den Verkauf der Grundstücksflächen für den Wohnungsbau.