Hamburg. Bürgermeister Peter Tschentscher begrüßte zahlreiche Gäste aus den Jüdischen Gemeinden sowie aus Politik und Gesellschaft im Rathaus.
Anlässlich des Festjahres zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland hat Bürgermeister Peter Tschentscher am Montag zahlreiche Gäste aus den Jüdischen Gemeinden sowie aus Politik und Gesellschaft bei einem Senatsempfang im Rathaus begrüßt. Das Festjahr soll jüdisches Leben in Deutschland sichtbarer machen und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. „Jüdische Bürgerinnen und Bürger haben viel zur Entwicklung der Stadt beigetragen“, sagte Tschentscher. Das Festjahr würdige ihre Verdienste um Hamburg und zeige die Vielfalt und Offenheit des jüdischen Lebens heute.
Historischer Anlass des Festjahres ist die erste urkundliche Erwähnung von Juden in Köln im Jahr 321. Bundesweit gibt es ein großes Festprogramm, Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Allein in Hamburg finden mehr als 30 Veranstaltungen statt (zu finden im Internet unter t.hh.de/14861588).
Ausstellungen und Filmtage
Dazu zählen Ausstellungen und Filmtage, Diskussionen und Theater- und Musikaufführungen sowie Lesungen. Das Programm „schafft Gelegenheiten für Kontakt und Verständigung, denn nichts ist wirksamer gegen Vorurteile und Ausgrenzung als die Begegnung, das Kennenlernen und das Gespräch“, sagte Tschentscher im Rathaus.
Das Festjahr wird koordiniert vom Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ unter Vorsitz von Andrei Kovacs. Er freute sich besonders, dass so zahlreiche Menschen und Institutionen zusammengearbeitet hätten und damit ein Zeichen setzten.
Hamburg: Gelebtes Judentum für künftige Generationen möglich machen
„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland verpflichten uns, gelebtes und praktisches Judentum für künftige Generationen von Hamburgern dauerhaft in der Mitte unserer Stadtgesellschaft möglich zu machen“, sagte Philipp Stricharz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Hamburg. „Das schulden wir den vergangenen Generationen, sowohl wegen ihrer großen Errungenschaften als auch wegen des Leids, das sie erfahren mussten. Genauso schulden wir es den heutigen Hamburgern und unseren Kindern und auch künftigen Generationen.“
Landesrabbiner Shlomo Bistritzky: „Die gute Entwicklung des jüdischen Lebens in den vergangenen zehn Jahren in Hamburg, wofür unter anderem das Bildungshaus und das Rabbinerseminar stehen, zeigt, dass 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland nicht nur Geschichte ist, sondern auch die Zukunft.“