Hamburg. Bei di.to. engagieren sich Rewe-Mitarbeitende unterschiedlicher sexueller Ausrichtung. Das Motto dahinter: „different together“.

„different together“, das ist das Motto von di.to. – dem Netzwerk von Rewe für Mitarbeitende unterschiedlicher sexueller Neigung oder Geschlechtsidentität. Hier tauschen sie sich aus, werben für Toleranz und ein respektvolles Miteinander und unterstützen Kolleginnen und Kollegen, wenn diese sich wegen ihrer sexuellen Orientierung benachteiligt fühlen.

di.to. wurde 2013 als Stammtisch für schwule und lesbische Mitarbeitende in Köln ins Leben gerufen. Mit der Zeit hat sich daraus ein riesiges Netzwerk entwickelt, das seit Mitte 2017 auch in der Rewe Region Nord fest verankert ist“, sagt Marcel Bock, der für die Software in den Märkten verantwortlich ist. „Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es auch in der Berufswelt egal ist, wen man liebt“, so der 31-jährige Börnsener.

265 Rewe-Mitarbeitende engagieren sich bei di.to.

Daraus, dass er mit einem Mann verheiratet ist, mache er bei Schulungen oder Sitzungen mit Kolleginnen und Kollegen kein Geheimnis, binde es jedoch niemandem auf die Nase. „Sollten die Gespräche aber privater werden, erzähle ich ohne Umschweife von Urlauben mit meinem Mann. Damit möchte ich die Toleranz im Unternehmen stärken und Hemmschwellen abbauen.“

Mittlerweile engagieren sich deutschlandweit 265 Rewe-Mitarbeitende bei di.to. für lesbische, schwule, queere, bi-, trans- und intersexuelle Kolleginnen und Kollegen. Sieben sind es bislang in der Rewe Region Nord. Dass diese von den Kolleginnen und Kollegen aus den Märkten, der Zentrale und der Logistik unterstützt werden, habe sich beispielsweise bei einer internen Aktion zum Thema Regenbogenflaggen gezeigt, so Bock.

Regenbogenflaggen in 260 Märkten gehisst

„260 Marktverantwortliche haben teilgenommen und die Flagge an ihrem Markt gehisst.“ Diskussionen oder gar Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten müsse niemand befürchten: 2014, und damit nur ein Jahr nach dem Stammtisch in Köln, übernahm Lionel Souque, der Vorstandsvorsitzende der Rewe Group die Patenschaft von di.to.

Auch interessant

Auch interessant

Marcel Bock und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind nicht nur bei jeder Firmenfeier mit einem Stand vertreten, sondern beteiligen sich auch an Veranstaltungen für Gleichgesinnte – etwa am Christopher Street Day in Hamburg, wo sie mit einem eigenen Truck unterwegs sind. „Mittlerweile möchten so viele mitfahren, dass wir die Plätze auf dem Wagen verlosen müssen“, sagt Bock, der hofft, dass der di.to.-Truck im kommenden Jahr wieder durch Hamburg rollen kann.

Rewe Group sendet Zeichen für Toleranz

Für einen Arbeitgeber tätig zu sein, der seine Homosexualität nicht respektiert, kann sich Marcel Bock nicht vorstellen. „Für mich persönlich wäre das unmöglich. Es ist richtig und zeitgemäß, dass die Rewe Group zeigt, dass wir in unserem Unternehmen für jede menschliche Facette offen sind und Kollegen nicht diskriminiert werden dürfen.“ Ganz ausschließen ließen sich Vorurteile und Diskriminierung innerhalb der Gesellschaft allerdings nicht, doch Mitarbeitende der Supermarktkette wüssten, dass sie in di.to. eine „vertrauenswürdige Anlaufstelle“ hätten.