Hamburg. Im Vergleich zum Januar stagniert die Zahl der Arbeitslosen – im Vergleich zum Februar 2020 steigt sie allerdings sehr deutlich.
Die Arbeitsmarktzahlen für Hamburg stagnieren aktuell. Im Vergleich zum Januar 2021 stieg die Zahl der Menschen ohne Job in der Hansestadt lediglich um 29 auf 86.962 an. „Im Vergleich zum Vormonat macht der Arbeitsmarkt eine Seitwärtsbewegung, er verändert sich kaum", sagt Sönke Fock, Chef der Hamburger Agentur für Arbeit. "Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit allerdings sehr deutlich um 19.252 oder 28,4 Prozent."
Die Arbeitslosenquote verharrt demnach bei 8,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat, ist aber 1,7 Prozentpunkte höher als im Februar 2020, so Fock.
Sorge um Langzeitarbeitslose in Hamburg
„Seit zwölf Monaten zeigen uns Hamburger Betriebe Kurzarbeit an, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin in Lohn und Brot zu halten, um sie schnell wieder produktiv(er) einzusetzen, wenn die Dynamik in der Wirtschaft endlich wieder an Fahrt gewinnt", so Fock.
Die Arbeitslosigkeit sei dennoch gestiegen, um 19.000 Personen innerhalb des Jahres. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen – also die Zahl der Menschen, die seit mindestens einem Jahr keine Arbeit gefunden haben – bereitet dem Chef der Hamburger Arbeitsagentur Sorgen: Deren Zahl habe sich innerhalb eines Jahres um 52 Prozent auf 25.900 erhöht. "Es ist und bleibt herausfordernd am Hamburger Arbeitsmarkt."
Die Arbeitslosenzahlen für Hamburg im Detail
„Arbeitslosigkeit ist ein individuelles Schicksal", sagt Fock. Zahlen allein drückten es nicht annähernd aus, wenn einzelne Menschen zu betroffenen Gruppen nach Alter, Geschlecht, beruflicher Qualifikation oder Dauer der Arbeitslosigkeit zusammengefasst würden.
Diese Gruppen des Arbeitsmarktes beinhalten folglich unterschiedlichste Personenmerkmale. Mit Blick auf den coronabedingten Gesamtanstieg der Arbeitslosen von 19.252 oder 28,4 Prozent ergeben ich bei der Betrachtung unterschiedlich starke Veränderungen:
- Jüngere, unter 25 Jahre: insgesamt 7292 Personen, ein Plus von 1682 oder 30 Prozent.
- Ältere, über 50 Jahre: 24.759, oft berufserfahren, können und wollen noch weit über 10 Jahre arbeiten und sich einbringen, ein Plus von 5731 oder 30,1 Prozent.
- Menschen mit Behinderung: 3743 Frauen und Männer mit einem Anteil von 4,3 Prozent an allen Arbeitslosen. Geringer Zuwachs um 628 oder 20,2 Prozent.
- Langzeitarbeitslosigkeit: Mit insgesamt 26.832 ist diese Teilgruppe innerhalb eine Jahres besonders groß geworden. Das Plus von 10.066 oder 60 Prozent.
- Ausländer: 29.786 Personen, die über ein Drittel (34,3 Prozent) an der Gesamtarbeitslosigkeit ausmachen. Ihr Anstieg (plus 26,5 Prozent oder 6238) liegt unter dem Durchschnitt.
- Un- oder Angelernte: 56 Prozent (48.741) der Arbeitslosen verfügen über keinen anerkannten Berufsabschluss. 10.070 (plus 26,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr
- Alleinerziehende: 6394 Frauen oder Männer sind alleinerziehend arbeitslos, das sind 1222 oder 23,6 Prozent über dem Vorjahreswert.
- Gesamtbeschäftigte in Hamburg: 1.009.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Hamburg, ein Minus von "nur" 5100 oder 0,5 Prozent im Corona-Jahr.
- Im Bezirk Altona stieg die Gesamtarbeitslosigkeit um 23,8 Prozent oder 2.188 auf 11.377, in Wandsbek um 5021 oder 35,1 Prozent.
Die Zahl aller Arbeitslosen in Hamburg war im Januar nach fünf Monaten Rückgang in Folge wieder gestiegen, war um 4574 oder 5,6 Prozent auf 86.933 geklettert. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Januar im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 8,1 Prozent. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote noch bei 6,4 Prozent.