Les Sables-d'Olonne.
Solo-Weltumsegler Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe das dritte und letzte Kap vor dem atlantischen Endspurt passiert: Der Hamburger kreuzte den Längengrad von Kap Hoorn am frühen Dienstagmorgen um 3.27 Uhr deutscher Zeit nach 57 Tagen, 13 Stunden und 7 Minuten auf See. Sehen konnte der aktuell zehntplatzierte Skipper der "Seaexplorer - Yacht Club de Monaco" Kap Hoorn aber entgegen seiner Hoffnungen aber nicht.
In stürmischen Bedingungen mit 30 bis 40 Knoten starken Winden kam Herrmann Kap Hoorn bei seiner insgesamt fünften, aber der ersten Solo-Passage nur bis auf gut 40 Seemeilen nah. Dabei hatte der erste deutsche Vendée-Globe-Teilnehmer mit technischen Rückschlägen zu kämpfen. Zunächst war am Vortag sein Generator ausgefallen. Das nach fieberhafter Suche gefundene gebrochene Kabel konnte er schnell reparieren. Zusätzlich zwang ihn ein Riss im Großsegel, Kap Hoorn nur unter kleinem Vorsegel und mit entsprechend weniger Bootsgeschwindigkeit zu passieren. Dabei rutschte Herrmann auf Rang zehn zurück. "Das tut weh. Es tut sehr, sehr weh. Aber ich werde den Kampf niemals aufgeben", sagte Herrmann.
Die führende Vendée-Globe-Gruppe wird im finalen atlantischen Renndrittel vom Franzosen Yannick Bestaven ("Maître Coq IV") vor seinen Landsleuten Charlie Dalin ("Apivia") und Thomas Ruyant ("LinkedOut") angeführt. Herrmann startet seine Aufholjagd mit knapp 800 Seemeilen Rückstand auf den Spitzenreiter. Die schnellsten Boote werden Ende Januar im Start- und Zielhafen Le Sables-d'Olonne zurückerwartet.