Rendsburg. Heimischer Spargel gehört für viele Menschen zum Frühling dazu wie Sonnenschein und Blumen. In diesem Jahr kann der Genuss relativ früh beginnen. Doch ganz billig wird der Spargel wohl nicht sein.
Schleswig-Holstein wird in diesem Jahr früh in die Spargelsaison starten. Nach einem nassen Jahresbeginn haben sich die Wetterbedingungen für den Spargel in Schleswig-Holstein deutlich verbessert. Zum offiziellen Start am 5. April könnten viele Produzenten die erste Ware anbieten, wie der Spargelberater der Landwirtschaftskammer, Thomas Hanf, sagte.
Da die Kosten für Energie und Personal gestiegen seien, müssen sich Kunden nach Hanfs Einschätzung mindestens auf gleichbleibende, wahrscheinlich aber auf höhere Preise einstellen. Auch Spargelanbauer Andreas Löding aus Buchholz am Ratzeburger See rechnet mit steigenden Preisen. "Wir haben wahnsinnig mit der Energiekostensteigerung zu tun", sagte er. Das reiche vom Diesel für Traktoren bis zur Belieferung der Stände der Direktvermarkter. Hinzu komme der gestiegene Mindestlohn.
Die Wetterbedingungen seien wegen des Sonnenscheins der vergangenen Wochen gut, sagte Löding. Unter Folien und in Minitunneln habe sich der Spargel gut entwickelt. Auch im vergangenen Jahr habe die Spargelsaison früh begonnen. Weil der April kalt war, sei es dann aber nur mit geringen Mengen weitergegangen.
Im nördlichsten Bundesland wird auf mehr als 400 Hektar Spargel angebaut, davon etwa 400 Hektar im Ertrag. Das Gemüse braucht sandigen Boden. Das Anbaugebiet erstreckt sich vom Südosten des Landes bis etwa Neumünster mit Schwerpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die Erntemenge lag nach Angaben der Landwirtschaftskammer zuletzt zwischen 1500 und 1600 Tonnen im Jahr. Der größte Teil des Spargels wird unter Folie angebaut.
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