Hamburg. Wärmebildkameras erfassen den Hamburger Radverkehr kontinuierlich. Laut der Verkehrsbehörde gibt es kaum Messfehler.

Eigentlich sollte der Hamburger Radverkehr bereits an rund 100 Messstellen automatisch gezählt und die Daten online veröffentlicht werden. Dieses Ziel hat der Senat zwar nicht erreicht, aber immerhin wird das Fahrradaufkommen hamburgweit bereits an etwa 80 Stellen per Wärmebildkameras erfasst. Das „Hamburger Radverkehrszählnetz“ mit dem schönen Behördenkürzel HaRaZäN sei damit „weitgehend nach Plan ausgebaut“, sagte Verkehrsbehördensprecher Dennis Heinert. Die rund 80 Zählstellen seien mit aktuellen Daten unter im Netz abrufbar.

„An einigen wenigen Stellen haben sich Veränderungen im Zeitplan ergeben – beispielsweise um Synergien mit Baumaßnahme auszunutzen (Kosteneinsparungen)“, so Heinert. „Dadurch ist beispielsweise die Tangstedter Landstraße erst zum Teil umgesetzt. Es sind gleichzeitig noch nicht alle Zählstellen in Portalen veröffentlicht, und das HaRaZäN wird auch in Zukunft durch weitere Standorte erweitert.“

Wärmebildkameras erfassen Radverkehr in Hamburg

Um den Datenschutz zu gewährleisten, würden die Radfahrer von Wärmebildkameras in niedriger Auflösung erfasst. Bei reinen Radwegen sei eine Datengenauigkeit von 90 Prozent, bei Mischverkehren 80 Prozent vorgegeben, so der Sprecher von Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Zwecks Datenkon­trolle habe es zuletzt Vergleichszählungen an 15 Standorten gegeben. „Bis auf wenige Ausnahmen waren diese deutlich innerhalb der Toleranz“, so Heinert. Wo es Probleme gegeben habe, sei nach­gebessert worden. Wesentliche Stör­faktoren bei der Messung seien die Verschmutzung der Linsen, die Verdeckung durch Laub oder Äste, Probleme bei der Datenübermittlung oder die Verlagerung von Verkehr etwa durch Baustellen.

Der Aufbau des Hamburger Radverkehrszählnetzes hat laut Heinert 1,4 Millionen Euro gekostet, von denen die Hälfte durch den Bund bezahlt worden sei. Die Betriebskosten lägen bei etwa 100.000 Euro pro Jahr, so der Sprecher. Die Daten würden es „ermöglichen, die Verkehrsplanung datenbasierter auszurichten und Verkehrsströme und ihre Entwicklung besser zu verstehen“.

Die Zahlen zum Hamburger Radverkehr 2021 sollen laut Verkehrsbehörde voraussichtlich im Februar vorgelegt werden.