Hamburg. Vor einem Jahr wurde erstmals seit über 100 Jahren eine ausgewachsene Meerforelle in der Alster nachgewiesen.
Die Meerforelle scheint sich in der Alster immer wohler zu fühlen. Nachdem im vergangenen Jahr bereits einige ausgewachsene Exemplare gesichtet wurden, ist Frank Schlichting vom Anglerverein „Alster“ Anfang Dezember in Wellingsbüttel wieder eine Meerforelle ins Netz gegangen.
Alster: Große Meerforelle ging Fischer ins Netz
„Dabei handelt es sich um ein richtig großes Exemplar von sage und schreibe 70 Zentimeter Länge“, sagte Schlichting. Das Männchen besitzt einen so genannten Laichhaken. Damit bezeichnet man den hakenförmigen Unterkiefer der Fische, den die Meerforellen bekommen, wenn sie zum Laichen in ihre Heimatflüsse aufsteigen, um sich dort fortzupflanzen.
Seit mehr als zehn Jahren setzt Schlichting tausende von kleinen Meerforellen in der Alster aus. Die Fische wachsen bis zu einer Länge von etwa 20 bis 25 Zentimetern, um dann über die Außenalster und die Elbe in die Nordsee zu ziehen. Dort bleiben sie einige Jahre, bis sie eine Länge von 50 bis 60 Zentimeter erreicht haben und selbst laichreif sind.
Beschwerlicher Weg durch die Elbe
„Dann manchen sie sich auf den beschwerlichen Weg durch die Elbe, über die Fischtreppe am Rathausmarkt, durch die Außenalster und über die Fischtreppe an der Ohlsdorfer Schleuse, bis sie ihr Heimatgewässer, den Oberlauf der Alster, erreicht haben“, erläutert Schlichting. Dort legen sie dann ihre Eier in Kiesbetten ab und sorgen so selbst für Nachwuchs.
Bei der Befischung sind den Anglern auch reichlich Meerforellen zwischen 20 und 25 Zentimetern Länge ins Netz gegangen. „Wir hoffen, dass auch sie in ein paar Jahren als ausgewachsene Meerforellen wieder in die Alster zurückkehren“, sagte Schlichting. Alle Meerforellen, die bei der Elektro-Kontroll-Befischung gefangen wurden, sind danach wieder zurück in die Alster gesetzt worden.