Hamburg. Mit Tanzen ist er bekannt geworden. Nun nutzt der gehörlose “Let's Dance“-Finalist seine Bekanntheit, um für mehr Erleichterungen für gehörlose Menschen und Integration zu sorgen. Privat lebt er das bereits seit längerem.
Für den gehörlosen "Let's Dance"-Finalisten und Schauspieler Benjamin Piwko (41) macht die Liebe nicht vor körperlichen Unterschieden oder Einschränkungen Halt. "Liebe ist für mich barrierefrei", sagte Piwko anlässlich der Eröffnung eines neuen Kompetenzzentrums für Gehörlose in Hamburg. Piwko selbst ist schon länger mit Schauspielerin Felicitas Woll (41/"Berlin, Berlin") zusammen. Seine Liebe hatte das Paar kürzlich auf Instagram öffentlich gemacht. Woll beherrsche mittlerweile die Gebärdensprache. Und seine Tochter sei hörend und wachse wie viele Kinder zweisprachig auf. "Also sie gebärdet, sie spricht, wie sie gerade möchte. Ich finde, das ist ein großes Geschenk", so Piwko dazu.
Der Kampfsportler und Schauspieler wünscht sich, dass die Welten von Gehörlosen und Hörenden noch viel intensiver miteinander verschmelzen - ob Schule, Beruf oder Freizeit. "Ich würde mir eine Schule wünschen, in der viele verschiedene Kinder zusammen sind und sich kennenlernen können. Hörende mit Gehörlosen zum Beispiel, aber auch mit Kindern im Rollstuhl und blinden Kindern."
Das kürzlich eröffnete Kompetenzzentrum "equalizent" in Hamburg könne ein wichtiger Teil dieser Entwicklung sein. Es bietet Weiterbildungen für Gehörlose. Die Universalsprache der Einrichtung - für gehörlose und hörende Mitarbeiter - ist die Gebärdensprache. "Vielleicht kommt hier ein Stein ins Rollen und verbessert die Möglichkeiten für Gehörlose langfristig", sagte er. In Deutschland leben nach Angaben des Deutschen Gehörlosen-Bundes rund 80.000 Gehörlose.
© dpa-infocom, dpa:210723-99-488310/2