Hamburg. Mitarbeiter des Bezirksamts Mitte hatten Drohschreiben von „Deutschem Reichsgericht“ erhalten. Durchsuchung in Wilhelmsburg.
Polizisten haben am Karl-Arnold-Ring in Hamburg-Wilhelmsburg die Wohnung einer 42 Jahre alten Frau durchsucht, die sich offenbar „Verstärkung“ aus der Reichsbürger-Szene geholt hat, um Richter, Rechtsanwälte und Mitarbeiter des Bezirksamtes Mitte zu bedrohen. Alle hatten Drohbriefe erhalten, die mit „Deutschem Reichsgericht“ gezeichnet waren. Zuvor war der 42-Jährigen das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen worden.
Ermittlungen der Staatsschutzabteilung führten in die Reichsbürgerszene Sachsen und Niedersachsen. Die 42-Jährige hatte sich nach Erkenntnissen der Ermittler zuvor an die Szene gewandt, um „Hilfe“ zu bekommen. Daraufhin war sie von zwei Männer kontaktiert worden. Darunter war auch der Gründer des „Volks-Bundesrath“, einer Gruppierung, die der Szene zugerechnet wird.
Jetzt durchsuchte die Polizei die Wohnungen der Beteiligten. Dabei wurden Speichermedien, aber auch Drohschreiben sichergestellt. Außerdem fand die Polizei diverse „Dokumente“, darunter zwei selbst gemachte Reichsbürger-Ausweise.