Hamburg. Finanzsenator Dressel freut sich über eine “großartige Nachricht“ für die Stadt und die Schadensbegrenzung für den Steuerzahler.
Es ist ein Geldsegen für die Hansestadt, den selbst Optimisten nicht mehr erwartet hatten: Der Verkauf eines Kreditpakets, das Hamburg und Schleswig-Holstein von der damaligen HSH Nordbank übernommen hatten, ist offiziell vollzogen worden, wie die Finanzbehörde am Donnerstag bestätigte.
Das Volumen des Geschäfts beträgt demnach „signifikant mehr als eine Milliarde Euro“. Dank diesem weiteren Ertrag kann das Portfoliomanagement AöR, eine gemeinsame Anstalt der beiden Länder, nun offenbar mit einem positiven Eigenkapital von rund 500 Millionen Euro abgewickelt werden. Das Abendblatt hatte bereits im Februar über das geplante Geschäft mit der Bank of America und der Kapitalgesellschaft Davidson Kempner berichtet.
Finanzen Hamburg: Dressel spricht von HSH-Desaster
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zeigte sich sehr zufrieden. „Der Vollzug des Kaufvertrages ist eine großartige Nachricht. Es zeigt sich, dass der Auftrag des pm (Portfoliomanagement AöR, d. Red) zu einem vermögensschonenden Vorgehen beim Abbau des Länderportfolios genau richtig gewesen ist, um für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zumindest ein wenig Schadensbegrenzung aus dem HSH-Desaster zu erreichen.“ Zu dem nun sicheren Zufluss für den Stadthaushalt sagte Dressel: „Das hilft uns in schwieriger Zeit!“
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Die Anstalt war Ende 2015 eigens gegründet worden, um die HSH Nordbank von einem Großteil ihrer Altlasten zu befreien. Das galt als eine Voraussetzung, um die staatliche Bank überhaupt verkaufen zu können – was die EU angeordnet hatte. Die durch 253 Schiffe besicherten Kredite waren einst für 2,4 Milliarden Euro gekauft worden. Tatsächlich sah die Entwicklung zwischenzeitlich schlecht aus, das negative Eigenkapital des Portfoliomanagements wuchs stetig. Doch die Hochkonjunktur der Schifffahrtsmärkte im Zuge der Corona-Krise sorgte für eine positive Trendwende.