Hamburg. Ende Mai wurde das Affenpocken-Virus erstmals in Hamburg festgestellt. Am Dienstag hat die Sozialbehörde neue Daten veröffentlicht.
In Hamburg ist die Zahl der Affenpocken-Fälle weiter gestiegen. Bis Dienstag sei das Virus bei 16 Personen mit Wohnsitz in der Hansestadt nachgewiesen worden, sagte der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich. Bislang sei es bei keiner Infektion zu lebensbedrohlichen beziehungsweise sehr schweren Krankheitsverläufen gekommen. Infizierte müssten sich für 21 Tage isolieren. Wenn die Erkrankung es erforderlich mache, würden sie in Hamburgs Krankenhäusern behandelt und dort ebenfalls isoliert. Der erste Fall wurde in Hamburg Ende Mai festgestellt.
Affenpocken: Ansteckung im Alltag eher unwahrscheinlich
Die bislang in Deutschland bekanntgewordenen Infektionen gingen mehrheitlich auf Reisen bereits in betroffene Gebiete oder sehr enge körperliche Kontakte, insbesondere Sexualkontakte, zurück, sagte er. Kurze Kontakte – etwa Begegnungen im Alltag ohne engen körperlichen Kontakt – führten hingegen nach derzeitiger Einschätzung nicht zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko. „Besondere Schutzmaßnahmen für die breite Bevölkerung sind nach Einschätzung der Sozialbehörde gegenwärtig nicht erforderlich.“
Wegen der Affenpocken-Fälle in zahlreichen Ländern hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag den Notfallausschuss einberufen. Der Expertenrat entscheidet, ob es sich - wie beim Coronavirus - um eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC) handelt.
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Affenpocken gelten verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten Pocken als weniger schwere Erkrankung. Experten hatten vor einer Weiterverbreitung des Virus, etwa bei bevorstehenden Festivals und Partys gewarnt. Die Inkubationszeit beträgt laut Robert Koch-Institut 5 bis 21 Tage.
Die Symptome (darunter zum Beispiel Fieber und Hautausschlag) verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen Komplikationen und in sehr seltenen Fällen auch zum Tod führen.