Hamburg. Seit Beginnt der Corona Pandemie gibt es einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen – auch bei den Fällen von Kinderpornografie.

Die CDU will Kinder besser vor sexuellem Missbrauch schützen und hat dazu in einem Bürgerschaftsantrag eine Reihe von Vorschlägen gemacht. Hintergrund sind die seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich angestiegenen Fälle von Kindesmissbrauch und der Verbreitung von Kinderpornografie.

„Dieser entsetzlichen und schockierenden Entwicklung müssen wir dringend Einhalt gebieten“, sagte CDU-Justizpolitiker Richard Seelmaecker. „Neben einem ressortübergreifenden Masterplan, der von einer Ausweitung präventiver Konzepte über eine personelle Verstärkung beim LKA bis hin zu Weiterbildungsangeboten für Staatsanwälte und Richter reicht, fordern wir die Einsetzung eines Landesbeauftragten gegen sexualisierte Gewalt, der die Maßnahmen umsetzt und weiterentwickelt.“

Bürgerschaft Hamburg: CDU will Kinder besser vor sexuellem Missbrauch schützen

Die CDU halte es für wichtig, „dass bereits in Strafprozessen wegen Kindesmissbrauchs immer eine gutachterliche Feststellung zur Frage, ob pädophile Neigungen bestehen, getroffen wird“, so Seelmaecker. „So kann während der Haft eine gezielte Therapie ermöglicht werden, die das Rückfallrisiko senkt.“

In dem Antrag führt die CDU aus, dass es laut Europol durch Corona „zu einem erheblichen Anstieg des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet“ gekommen sei. „Infolge der Schließung der Schulen und der Kontaktbeschränkungen verbrachten Kinder mehr Zeit unbeaufsichtigt im Netz, wodurch sie anfälliger für Ausbeutung wurden. Täter, die Kinder sexuell missbrauchen, konnten die Situation ausnutzen, um Zugang zu potenziellen Opfern zu erlangen.“

CDU: „Cloud-Computing und Darknet ermöglichen es Tätern, anonym zu bleiben“

Zudem habe es mehr Fälle von „Cybergrooming“ gegeben, „bei dem der Täter unter Verwendung einer falschen Identität gezielt Minderjährige im Internet anspricht, um sie sexuell zu missbrauchen“. Dabei würden Webcams und Chats in sozialen Netzwerken oder Videospielen genutzt, wo sich Täter als gleichaltriges Kind ausgäben. „Cloud-Computing und Darknet ermöglichen es den Tätern, anonym zu bleiben“, so der CDU-Antrag. „Die Nutzung hat es den Strafverfolgungsbehörden erschwert, sexuellen Missbrauch von Kindern im Internet aufzudecken und zu verfolgen.“

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Um gegenzusteuern, „bedarf es einer konzertierten Anstrengung, wobei das Netzwerk aus Prävention, Intervention und Hilfen, Forschung und Aufarbeitung bundesweit und flächendeckend weiter ausgebaut und langfristig gestärkt werden muss“, so der Antrag. „Insbesondere gilt es, das Entdeckungsrisiko für Täter zu erhöhen, Rückfälle zu vermeiden und den Opfern eine Bewältigung ihrer Erfahrungen zu ermöglichen.“