Hamburg. Kristina Erichsen-Kruse engagiert sich seit 22 Jahren beim Weißen Ring. Nun wurde sie zur Ehrenkommissarin der Polizei Hamburg ernannt.

Sie kennt sich mit Gut und Böse aus. Mit Verlust und Trauer, mit Trost und Verzeihen. Seit 22 Jahren engagiert sich Kristina Erichsen-Kruse bei der Opferorganisation Weißer Ring, seit 19 Jahren ist sie stellvertretende Landesvorsitzende in Hamburg. Sie weiß um die Schicksale von unzähligen Menschen, denen Schlimmes widerfahren ist. Und sie unterstützt diese Menschen und hilft. Jetzt ist Erichsen-Kruse eine besondere Ehre zuteil geworden: Polizeipräsident Ralf Martin Meyer ernannte sie zur Ehrenkommissarin der Polizei Hamburg.

Der Titel wird an Persönlichkeiten verliehen, die die Belange der Polizei Hamburg durch ihr Engagement und Wirken in besonderem Maße unterstützen. „Kristina Erichsen-Kruse hat sich dem Ziel verschrieben, denjenigen Menschen und ihren Familien Hilfe zu leisten, die Opfer von Straftaten geworden sind — durch Betreuung, emotionalen Beistand, Beratung und Weitervermittlung“, hieß es in der Würdigung.

Opferschützerin arbeitet mit Polizei Hamburg zusammen

„Ihr Leben ist geprägt durch die Extremsituationen anderer, und sie geht seit vielen Jahren mutig mit ihnen durch alle Widrigkeiten. Ihr unerschöpfliches Verständnis für Menschen in Ausnahmesituationen sowie ihr Mitgefühl für Opfer von Straftaten und der Einsatz für deren Belange sind für sie dabei vor allem eines: selbstverständlich.“ Mit ihrem langjährigen Engagement beim Weißen Ring flankiere Erichsen-Kruse „die Arbeit der Polizei Hamburg in unbezahlbarer Weise“. Sie sei eine herausragende Botschafterin, die mit den Polizistinnen und Polizisten Hand in Hand arbeite.

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Das Leben könne manchem „viel Leid aufbürden“, sagte Erichsen-Kruse jüngst dem Abendblatt. „Im schlimmsten Fall verlieren wir einen Menschen, der uns nahesteht, ganz plötzlich und durch ein Verbrechen. Mit diesem Schmerz umzugehen, ist unglaublich schwierig.“ Wichtig sei es, dass der Trauernde von seinem Umfeld erfährt: „Ich bin für dich da — egal, was passiert.“ Nach diesem Grundsatz handelt die stellvertretende Landesvorsitzende des Weißen Ringes, unterstützt, hilft, hört zu, begleitet die Trauernden in ihren schweren Phasen, ist für sie da, ebenso wie für Menschen, die selbst Opfer eines Verbrechens wurden.