Hamburg. Anwohner und Gewerbetreibende fordern eine Verschiebung des Verkehrsversuchs, der in zwei Wochen starten soll.
Wird das Projekt „Ottensen macht Platz“ kurz vor dem Start noch auf dem juristischen Weg gestoppt? Die Initiative „Ottensen bewegt“, in der sich Kritiker des Projekts formiert haben, will notfalls mit einer Klage eine Verschiebung des Projektstarts erreichen.
Wie berichtet, will der Bezirk Altona im Rahmen eines Verkehrsversuchs ab dem 1. September das Gebiet rund um den Spritzenplatz für weitgehend autofrei erklären. Lieferverkehr ist dann nur noch von 23 bis 11 Uhr möglich, Taxis und Radfahrer dürfen weiter fahren. In besonderen Fällen (etwa für Menschen mit einer Gehbehinderung) soll es Ausnahegenehmigungen geben.
Initiative beklagt mangelnde Information
Bei einer Veranstaltung in der Alten Druckerei Ottensen in der Bahrenfelder Straße äußerten Mitglieder der Initiative am Donnerstagabend ihren Unmut.
Die Initiative kämpft für eine „Verschiebung des Projektbeginns, bis alle ausreichend informiert sind, die Umsetzung der Forderungen sichergestellt ist und ein Konzept für die Evaluierung unter Beteiligung der Gewerbetreibenden und Anwohner vorliegt“.
"Wir halten uns den Klageweg offen"
Eine „ganztägige Anfahrbarkeit durch die Kunden“ sei für einige Geschäfte und Dienstleister betriebsnotwendig und somit existenziell. Hierfür seien Kurzparkzonen einzurichten. Weiter heißt es: „Das Pilotquartier ist viel zu klein gewählt. Insbesondere der Durchgangsverkehr der umliegenden Straßen (Eulenstr., Keplerstr., …) wird nicht berücksichtigt.“
Der Vorstand von „Ottensen bewegt“ hat inzwischen einen auf Verwaltungsrecht spezialisierten Juristen eingeschaltet. Dieser verlangt ein Gespräch mit der Bezirksamtsleitung. „Wir suchen weiter nach einer Lösung auf einem gütlichen Weg, halten uns aber auch den Klageweg offen“, sagte Vorstandsmitglied Gisela Alberti.