Hamburg. Im Erdgeschoss eines Hauses war am Sonnabendabend ein Feuer ausgebrochen. Bewohner kehren in Wohnungen zurück.
Nach einer Verpuffung ist am Sonnabend in einem Mehrfamilienhaus in Ottensen ein Feuer ausgebrochen. Auslöser war vermutlich eine Verpuffung in einem Verteilerkasten. Auch Gas könnte bei dem Brand eine Rolle gespielt haben. Davon gehen Ermittler des Landeskriminalamts aus. Bei dem Brand waren sieben Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt worden.
Am Sonnabendabend gegen 21.20 Uhr schreckte ein Knall die Anwohner an der Bahrenfelder Straße auf. Dann ging alles ganz schnell. Flammen züngelten im Erdgeschoss. Mehreren Bewohnern des fünfgeschossigen Gebäudes war der Fluchtweg versperrt. Einige von ihnen retteten sich auf das Flachdach eines angrenzenden Gebäudes. „Als wir eintrafen, waren sie schon runter“, so ein Feuerwehrmann. „Nachbarn hatten Leitern gebracht, über die sich die Personen weiter in Sicherheit bringen konnten.“ Zwei Bewohner einer Dachgeschosswohnung aber waren noch in Gefahr.
Unter Fluchthauben gerettet
Unter Fluchthauben, unter denen sie vor dem giftigen Qualm geschützt waren, brachten Feuerwehrleute sie in Sicherheit. „Die Flammen schlugen aus dem Fenster und züngelten bis in den dritten Stock“, sagte Feuerwehrsprecher Martin Schneider. „Wir mussten Menschenrettung und Brandbekämpfung gleichzeitig einleiten. Die Feuerwehr löste 2. Alarm aus, schickte weitere Kräfte zum Brandort.
Von den geretteten Hausbewohnern galten sieben als verletzt. Sechs, darunter zwei eineinhalb und fünf Jahre alte Kinder, kamen mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser. Alle hatten Rauchvergiftungen erlitten. Lebensgefahr bestand für sie nicht. Auch zwei Katzen und ein Hund wurden gerettet. Eines der Tiere wurde anschließend mit Sauerstoff versorgt.
Auslöser im Hauswirtschaftsraum
Als Brandausbruchsort wurde ein Hauswirtschaftsraum im Erdgeschoss ausgemacht. Dort entdeckten Kripobeamte nach den Löscharbeiten bei der Spurensicherung auch den Verteilerkasten, der möglicherweise der Auslöser für das Feuer war. In dem Raum sollen bei Löscharbeiten aber auch mehrere Propangasflaschen entdeckt worden sein. Sie wurden der Polizei für Untersuchungen übergeben. So ist es möglich, dass aus einer der Flaschen Gas austrat und sich ein entzündliches Gemisch bildete, das durch einen Funken in der Elektrik in dem Raum gezündet wurde. Bei dem betroffenen Gebäude handelt es sich um einen Altbau.
Die Bewohner hatten Glück, ihre Wohnungen waren nicht stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Bewohner konnten nach den Löscharbeiten und der Belüftung des Gebäudes wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Dass es zu Verpuffungen oder Explosionen durch Strom kommt, kommt immer wieder vor. Erst im März 2018 hatte es das Umspannwerk an der Waltershofer Straße in Moorburg getroffen. Dort hatte es eine Explosion in einem Trafohäuschen gegeben, das kurz vorher in Betrieb genommen worden war. Zwei Monteure hatten Glück. Sie hatten damals kurz vorher das Trafohäuschen verlassen. „In dem Fall handelte es sich aber um einen 30KV-Trafo. Das ist eine ganz andere Leistungsklasse als ein Hausanschluss“, so ein Experte. „Dass ein Hausanschluss einen Brand in dieser Art und Weise auslöst, wäre ungewöhnlich.“
Technischer Defekt?
Im Fall Bahrenfelder Straße werden daher noch Untersuchungen nötig sein, um festzustellen, ob ein technischer Defekt oder unsachgemäße Lagerung von Propangas für die Verpuffung verantwortlich sind. Die weiteren Ermittlungen führen Experten vom für Branddelikte zuständigen LKA 45.