Hamburg. Die Nordmanntanne aus der Nordheide ist ein bisschen krumm und schief – und sie wurde mit einer HSV-Fahne dekoriert.
Vieles war wie immer: Kurz vor dem 1. Advent wurde in die Räumlichkeiten des Fairmont Hotels Vier Jahreszeiten geladen, um hochoffiziell einen Knopf zu drücken – und schon strahlte die auf einem Ponton befestigte Alstertanne in weihnachtlichem Glanz. Das Bezirksamt Mitte hatte in diesem Jahr zum ersten Mal die Organisation übernommen und Amtsleiter Falko Droßmann war sichtlich erleichtert, als die Tanne schließlich auf ihrem Platz in der Mitte der Binnenalster stand.
Nur: So stattlich wie in den vergangenen Jahren ist das Exemplar diesmal nicht. Die Nordmanntanne aus der Nordheide ist ein wenig verwachsen und etwas krumm geraten. Aber sie misst immerhin 15 Meter – und damit „ist sie vier Meter höher als die Tanne, die vor dem Kanzleramt in Berlin steht“, wie Droßmann betonte.
Eine HSV-Fahne wurde wieder abgenommen
Die diesjährige Schirmherrin ist Sozialsenatorin Melanie Leonhard, die von einem besonderen Symbol sprach. „Sie soll allen Hamburgern mit ihrem warmen Licht durch die dunkle Weihnachtszeit Geleit geben“, sagte sie. Der Bezirksamtleiter bedankte sich in seiner Rede vor allem bei der Stiftung Binnenalster, die vor über 20 Jahren unter ihrem Stiftungsvater Carlheinz Hollmann die Tradition ins Leben gerufen hatte. Wie Hollmanns Tochter Nicole verriet, hatte sie ihren Vater zu der Idee verleitet. Als Kind war sie von den funkelnden Weihnachtsbäumen fasziniert gewesen, so dass sie sich sehr darüber freute, als ihr Vater die Alstertanne auf der Binnenalster etablierte.
Bereits seit Mittwoch befand sich die Alstertanne am Jungfernstieg und wurde dort für ihren großen Auftritt mit rund 1300 Lichtern geschmückt. Aufmerksame Beobachter konnten zwischenzeitlich eine HSV-Fahne in der Tannenspitze wehen sehen. Ein Elektriker wollte der Tanne so seine persönliche Note geben. Mittlerweile ist sie wieder verschwunden – und die Tanne wahrt ihre sportliche Neutralität.