Hamburg. Intendant Knuth kündigt im Abendblatt Programm-Einschnitte und den Verkauf von Immobilien an. Sorge um 1100 „Freie“.

Der Norddeutsche Rundfunk, für den rund 4500 Menschen arbeiten, steht vor großen Herausforderungen: In den nächsten vier Jahren müssen 300 Millionen Euro gespart werden. Die Zahl der festen Mitarbeiter (aktuell: 3378 Stellen), die bis 2024 sowieso um 111 sinken sollte, wird sich bis 2028 um mindestens weitere 200 verringern.

Und dabei bleibt es nicht: „Wir werden uns von Immobilien trennen, bei Produktionsstandards Einschnitte vornehmen, und wir werden auch beim Programm kürzen müssen“, sagt NDR-Intendant Joachim Knuth im Gespräch mit dem Abendblatt (ab 20 Uhr zu hören unter: www.abendblatt.de/entscheider).

NDR: Sparkurs trifft TV-Unterhaltung am härtesten

Er möchte dabei so wenig wie möglich am Journalismus sparen: „Der ist mir besonders wichtig.“ Die größte Summe der Kürzungen werde man in der TV-Unterhaltung vornehmen, auch der Sport sei betroffen, genauso wie die NDR-Klangkörper: „Mein Ziel ist, dass wir zwei Orchester umfassend erhalten.“

Unklar ist noch, wie es  mit den 1100 freien Mitarbeitern des NDR weitergeht. Knuth sagt dazu: „Wenn wir im Programm kürzen, hat das natürlich Folgen für die freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das wird auch an dieser Stelle ein schmerzhafter Prozess, bei dem niemand sagen kann: Das, was Sie jetzt machen, werden wir in zwei oder drei Jahren noch genauso machen.“

Asbest-Hochhaus in Lokstedt bleibt stehen

Um möglichst viele Freie weiter beschäftigen zu können, verzichtet der NDR vorerst auf den Abriss des mit Asbest verseuchten Hochhauses in Lokstedt: „Mit dem Geld, das wir dadurch sparen, können wir dafür sorgen, dass die Einschnitte nicht zu hart werden.“ Am Rothenbaum sollen Immobilien verkauft werden.