Hamburg. Der Kriminalitäts-Atlas der Polizei zeigt für 2018 unterschiedliche Entwicklungen. So sieht es in Ihrem Stadtteil aus.

In welchen Hamburger Stadtteilen geht es am sichersten zu? Und wo sind Einbrecher und andere Straftäter verstärkt aktiv? Darauf geben neue Stadtteildaten der polizeilichen Kriminalstatistik nun Antworten. Insgesamt nahm die Zahl der Straftaten in der Hansestadt im Jahr 2018 auf 218.000 Fälle ab – regional gibt es dabei aber bedeutende Unterschiede. Die wichtigsten Erkenntnisse:

St. Pauli und St. Georg bleiben Brennpunkte der Kriminalität

In den beiden Stadtteilen ereignete sich fast jede fünfte Straftat, die in Hamburg im vergangenen Jahr registriert wurde. Bei den Raubüberfällen ist es sogar jede dritte Tat. Statistisch kam es auf St. Pauli mehr als dreimal am Tag zu einer schweren Gewalttat. Das ist der negative Spitzenwert in Hamburg. Außerdem ist in den beiden Stadtteilen die Zahl der Straftaten gegen den Gesamttrend gestiegen. In St. Georg übersprang die Zahl der Taten erneut die 20.000er-Marke.

In den Vergnügungsvierteln stieg auch die Zahl der registrierten Drogendelikte um mehr als 30 Prozent auf insgesamt rund 5000 Fälle an – dies ist durch den verstärkten Einsatz einer Task Force der Polizei zurückzuführen. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Taschendiebstähle an beiden Brennpunkten rückläufig.

Auffällig mehr Straftaten in Ottensen und dem Schanzenviertel

Unter den Bezirken sticht Altona in der Jahresstatistik negativ heraus. Hier stieg die Kriminalität um 8,9 Prozent auf 28.663 Taten. Besonders hohe Steigerungen gab es in den Stadtteilen Ottensen, Sternschanze und Altona-Altstadt. Vor allem in Ottensen hat sich die Kriminalitätslage durchweg verschlechtert. Die Zahl der Diebstahlsdelikte stieg um 274 Fälle auf 1864 Taten. Das entspricht einem Anstieg um 17,2 Prozent. Es war vor allem eine Zunahme der Ladendiebstähle, die diese Entwicklung ausmachte.

Aber auch die Fahrraddiebstähle stiegen um 24,7 Prozent auf 515 Fälle an. Im Schanzenviertel waren es vor allem die Drogendelikte, die zu einer Kriminalitätssteigerung von 23,3 Prozent auf 3248 Taten führten. Die Gewaltkriminalität und die Zahl der Diebstahlsdelikte nahm dagegen ab.

Einbrecher machen Walddörfer unsicherer

Im Bezirk Wandsbek waren es die Walddörfer, in denen gegen den Trend ein Anstieg der Kriminalität verzeichnet wurde. Betroffen waren die Stadtteile Duvenstedt mit einem Plus von 20 Prozent, Bergstedt mit einem Anstieg von 18,8 Prozent und Lemsahl-Mellingstedt mit einem Anstieg von 17,2 Prozent. Insgesamt wurden in allen drei Stadtteilen 134 Straftaten mehr angezeigt als im Vorjahr. Allein bei den Einbrüchen hatte es in den drei nebeneinander liegenden Stadtteilen einen Anstieg um 84 Taten gegeben. Auch die Zahl der Autoaufbrüche stieg in zwei der drei Stadtteile gegen den Trend. Sasel, Poppenbüttel, Wellingsbüttel und Volksdorf folgten dagegen dem Trend der insgesamt sinkenden Gesamtzahlen an Delikten.

Deutliche Rückgänge in belebten Stadtteilen

Besonders stark sank die Kriminalitätsbelastung im Vergleich zum Vorjahr  in Harvestehude (1173 Taten, minus 21,5 Prozent), in Hoheluft-West (628 Taten, minus 27,5 Prozent), Barmbek-Süd (2807 Taten, minus 15,6 Prozent), sowie in Horn (3165 Taten, minus 12,9 Prozent) zu verzeichnen. Auch der Gesamttrend ist zum dritten Mal in Folge positiv, die Gesamtzahl aller Delikte ging um 3,3 Prozent zurück.

Mehr Diebstähle und Sachbeschädigungen in der HafenCity

Der wachsende Stadtteil musste eine Steigerung der Kriminalität von 7,9 Prozent im vergangenen Jahr hinnehmen. Dort wurden 821 Straftaten in 2018 gezählt. Die Steigerung ist durch einen Anstieg der Sachbeschädigungen um knapp 90 Prozent auf 93 Fälle und einem Anstieg der Diebstähle, vor allem Ladendiebstähle, begründet. Die Gewaltkriminalität nahm dagegen in der HafenCity ab. Insgesamt wurden im gesamten 2018 lediglich 14 solcher Taten, zwei weniger als im Vorjahr, verzeichnet.

Bezirk Altona ist die neue Hochburg der Fahrraddiebe:

Bei dem Massendelikt wurden die Bezirke Nord und Eimsbüttel von Altona überholt. Dort stieg die Zahl der Fahrraddiebstähle um 17 Prozent auf 3061 Taten. In Nord ging sie um 23 Prozent auf 2638 und in Eimsbüttel um 22,8 Prozent auf 2101 Taten zurück. Unter den Stadtteilen bleibt Eimsbüttel der Spitzenreiter, wo 754 Fahrräder verschwanden.

Hohes Risiko für Autobesitzer im Süden und Osten

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Auto aufgebrochen wird, ist in Wilhelmsburg am größten: 779 Mal schlugen Autoknacker dort im vergangenen Jahr zu. Dahinter folgen die Stadtteile Billstedt mit 727 Taten und Rahlstedt mit 666 Taten.

Gute Entwicklung im Bezirk Bergedorf

Dort ging die Zahl der Straftaten um 12,2 Prozent auf 10.026 Fälle zurück. Die Einbruchskriminalität hat sich dort mehr als halbiert. Sie sank von 451 Fällen in 2018 auf 212 Fälle im vergangenen Jahr.