Altstadt.
Er hat den Bogen einmal mehr weit überspannt: Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) hat den fraktionslosen Bürgerschaftsabgeordneten Ludwig Flocken nach einer Rede voller Beleidigungen und zum Teil wirr wirkender Vorwürfe in der Debatte über die Islam-Verträge vom Rest der Sitzung ausgeschlossen. Flocken sagte, ihm würden Ausländer erzählen: „Wir kennen kein Volk, das sich selbst so hasst wie die Deutschen.“ Und dann führte das AfD-Mitglied scheinbare Belege für die Behauptung an: „Sie kennen alle die Bilder von Angela Merkel nach ihrem letzten Wahlsieg, wie sie eine Deutschland-Fahne wegwirft und ihr der Ekel ins Gesicht geschrieben steht“, sagte Flocken. „Die Grünen urinieren auf die Fahne, und die Roten können die Nationalfahne vor dem Rathaus kaum ertragen.“ Dem CDU-Fraktionschef André Trepoll riet er: „Bevor Sie sich am Deutschen-Hass der Türken abrackern, kümmern Sie sich um Ihren eigenen Deutschen-Hass.“
Veit schloss Flocken „wegen gröblicher Verletzung der Ordnung des Hauses für den Rest der Sitzung aus“. Vor allem die Äußerungen über Merkel, die Grünen und „andere Mitglieder des Hauses“ waren gemeint. „Bitte verlassen Sie den Sitzungssaal!“, so Veit. Flocken packte seine Sachen und ging.