Hamburg. Man kann auch ganz traditionell mit dem Schiff auf der Elbe anreisen. Das Restaurant tischt exklusiv für Abendblatt-Leser auf.

Das Lieblingsmenü in Neumühlen kann man ganz traditionell mit dem Schiff auf der Elbe erreichen. Und wie ein kleiner Junge freut sich Patrick Voeltz, dass viele Abendblatt-Leser im vergangenen Jahr diesem Tipp gefolgt sind und die Fähre 62 genommen haben. „Man hat gesehen, wie es denen richtig Spaß gemacht hat“, sagt der Eigentümer, Geschäftsführer und Chefkoch in dem ehemaligen Kapitänshaus, das heute Das Weisse Haus ist.

Zum neuen Lieblingsmenü im Weissen Haus hat Patrick Voeltz eine Reise mit asiatischen Rezepturen gewählt. Es wird spicy und modern! Keine Angst, die Gaumen werden nicht verbrannt. Patrick Voeltz ist ein Vollblutgastronom, der so lange an seinen Rezepten feilt, bis er seine Gäste auf seiner Seite hat.

Sashimi mit Miso-Nuss-Butter, Tiger-Prawn oder Maispoularde mit Teriyaki-Soße stechen aus dem Menü hervor. Unter den Weinen von Rindchens Weinkontor sind die beliebte deutsche „Hungerbiene“ und Tropfen aus Slowenien, Bulgarien, Italien und Südafrika. Zum „Five-Spices“-Huhn gibt es einen Rotwein! Das Weisse Haus serviert das Lieblingsmenü vom 2. Januar bis zum 30. April 2019. Besonderheit: Auch mittags kann der Gutschein eingelöst werden.

Als Vorspeise gibt es Sashimi vom Tuna mit Miso-Nuss-Butter, Ingwer und Koriander.
Als Vorspeise gibt es Sashimi vom Tuna mit Miso-Nuss-Butter, Ingwer und Koriander. © HA | Andreas Laible

Das Menü startet mit einem Klassiker: Sashimi vom Yellowfin Tuna mit Miso-Nuss-Butter, frischem Ingwer und Koriander. Leckeren Fisch auf den Teller legen – das ist nicht schwer. Doch die Miso-Nuss-Butter verbindet sich wundervoll mit dem Fisch und dem kleinen Salat von Koriander und Kresse. Ein wenig Alarm macht der Ingwer. Auch hier komponiert Voeltz so, dass man den Ingwer weglassen kann.

Dazu kommt ein brillanter Wein aus Slowenien mit einem schier unendlich langen, mineralischen Nachhall: Sauvignon Blanc „Ela Hill“, Puklavec, Podravje.

Zur Suppe wird ein Hähnchenspieß serviert

Es folgt eine milde, süß-sämige Suppe: Schaumsüppchen von der Babymöhre mit Kokosmilch, Limedüften und Huhn. Neben der Schale liegt der knusprige Saté-Spieß. Die Suppe sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Denn die Babymöhre begleiten Aromen von Zitronengras, Curry, Limonenblättern, Chili, Honig, Knoblauch und Kokos. Alles vorsichtig eingesetzt. Der Gang kommt im Test sehr gut an. Der Wein bringt eine satte Lebendigkeit mit Apfelnoten: Chenin Blanc „Palesa“, Breedekloof, UniWines (Fairtrade), Breede River, Südafrika.

Schaumsüppchen von der Babymöhre mit Kokosmilch und Saté vom Huhn.
Schaumsüppchen von der Babymöhre mit Kokosmilch und Saté vom Huhn. © HA | Andreas Laible

Im Zwischengang wird ein Black-Tiger-Prawn im Tempura-Teig serviert, der einer feinen Küche alle Ehre macht. Zartes Krebsaroma überwiegt. Und zarte Aromen begleiten es: Avocado, Mango, Koriander, Limone, Sake (Reiswein), Sojasoße. Der Wein dazu ist stimmig – die Kombination von Riesling und asiatisch angehauchter Küche bringt Schwung in das Menü. Der Wein ist ein Riesling, Gundheim Hungerbiene, Weingut Peth-Wetz, Rheinhessen.

Der Hauptgang ist üppig. Maispoulardenbrust „five spices“ auf Sesam-Spitzkohl, Wasabi-Kartoffelpüree und Teriyaki Sauce. Der rustikale Eindruck des gebackenen Huhns verschwindet schnell, denn die krustige Haut hat ein Geheimnis: die „five spices“ (fünf Gewürze), die eine gigantische Wirkung mit dem zarten Fleisch entfalten. Wir verraten den Inhalt: Das Huhn wurde vor dem Garen mit einer Mischung aus Zimt, Sezuanpfeffer, Koriander-Samen, Kumin, Salz und Kardamom betupft. Das muss man gut mischen, damit der Geschmack nicht deutsch-weihnachtlich wird, sondern asiatisch. Voeltz hat die Gewürze vorher angeröstet und im Mörser vermengt.

Maispoulardenbrust mit Sesam-Spitzkohl und Wasabi-Kartoffel-Püree.
Maispoulardenbrust mit Sesam-Spitzkohl und Wasabi-Kartoffel-Püree. © Andreas Laible | Andreas Laible

Wieder zieht der Koch sehr elegant auch junge Gourmets auf seine Seite. Die können ja ein Wasser bestellen; andere greifen zum Rotwein: Merlot Trimontium, Bessa Valley Winery, Thrakien, Bulgarien. Der warme, würzige Duft nach roten Beeren und die weichen, reifen Tannine am Gaumen bieten die perfekte Begleitung für das Huhn.

Das Sorbet ist der Hammer

Das Dessert hat dann mit Asien nichts zu tun; es kommt von der Elbe: Cheesecake „white house style“ von der Tonkabohne mit Granny Smith Apfel, Vanille-Crumble und Passionsfrucht-Sorbet. Das ist ein bisschen Rock`n`Roll auf dem Teller, alles sehr charmant gemacht, üppig angerichtet und ein nicht allzu süßes Abenteuer.

Das Sorbet dabei ist der Hammer! Da muss es prickeln im Glas: Moscato d’Asti, Frizzante DOCG, Bel Piano, Cascina Fonda, Piemont, Italien. Kommentar von Rindchens Weinkontor zu dieser Kombi: „Allerfeinst!“

Cheesecake von der Tonkabohne mit Vanille-Crumble und Sorbet.
Cheesecake von der Tonkabohne mit Vanille-Crumble und Sorbet. © HA | Andreas Laible

Zusammengefasst: Das Weisse Haus serviert kulinarische Glücksmomente für alle, die ihr Leben gern mit Gutem würzen. Es liegt am Wendehammer einer Straße, die dort endet. Öffentliche Parkplätze gibt es nicht, aber Bezahlparkplätze direkt gegenüber (Reservierung Tel: 0152 241 59 376). Man kann auch mit dem 112er Bus kommen, der direkt vor der Tür hält oder ganz stilvoll mit der Hafenfähre 62 bis zum Anleger Neumühlen/Museumshafen.

info@das-weisse-haus.de