Hamburg. Machbarkeitsuntersuchung wurde am Freitag vorgestellt. Welche Vorteile die Digitalisierung bringen soll.

Die Digitalisierung des gesamten Hamburger S-Bahn-Netzes würde rund 800 Millionen Euro kosten. Das geht hervor aus einer Machbarkeitsuntersuchung der S-Bahn, die im Auftrag der Stadt erstellt wurde. Demnach entfallen 620 Millionen Euro auf die Infrastruktur und 175 Millionen Euro auf die Umrüstung der Fahrzeuge. „Durch den Netzausbau und dessen Digitalisierung sind im Vergleich zu heute 30 Prozent mehr S-Bahn-Angebot möglich.

Das Plus an Kapazität bringt gleichzeitig eine höhere Zuverlässigkeit für die Fahrgäste. Das Gesamtnetz wird durch zusätzliche Puffer robuster und gelangt nach Störungen zügiger zurück in den pünktlichen Takt“, sagte S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke. Die Digitalisierung habe ein großes Potenzial für das gesamte Hamburger S-Bahn-Netz, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).

Digitalisierung der S-Bahn: Präsentation auf dem ITS-Weltkongress

Und im Rahmen des ITS-Weltkongresses, der vom 11. bis 15. Oktober in Hamburg stattfindet, wird bereits das Pilotprojekt Digitale S-Bahn präsentiert (wir berichteten). Auf der bestehenden 23 Kilometer langen Strecke zwischen Berliner Tor und Bergedorf/Aumühle fahren ab dem 11. Oktober vier hochautomatisierte S-Bahnen, die digital gesteuert werden. Der Abschnitt wurde technisch umgerüstet, damit das funkbasierte Zugsteuerungssystem „European Train Control“, mit dem die Strecke überwacht wird, dort eingesetzt werden kann.

 Außerdem wurde in die Züge das „Automatic-Train-Operation-System“ eingebaut, das den digitalen Betrieb ermöglicht. Das Fahrzeug fährt selbstständig von Haltestelle zu Haltestelle und erkennt, wann die Türen geöffnet und geschlossen werden müssen. Am Freitag wurde verkündet, dass die Stadt weitere 7,7 Millionen Euro zu Verfügung stellt, um die bestehende Flotte mit der digitalen Technik auszustatten.