Hamburg. Hunde, Säuglinge und 97-jährige Senioren: Léna Trégouët ist Chiropraktorin für Mensch und Tier – eine von ganz wenigen in Deutschland.
Ihr kleinster Patient war ein Meerschweinchen, ihr größter bislang ein Pferd, die älteste Patientin eine 97-Jährige Seniorin, die jüngste ein ein Wochen altes Mädchen. Die Chiropraktorin Léna Trégouët behandelt Mensch und Tier, und so ist es ganz normal, wenn in der Praxis auf der Uhlenhorst Hund und Halter gemeinsam zur Behandlung kommen. Denn Léna Trégouët löst bei allen Lebewesen Blockaden an der Wirbelsäule und andere Verspannungen.
Labrador Quintus sitzt brav im Wartezimmer, zusammen mit den menschlichen Patienten. Das ist beim „Ihr Chiropraktor“ an der Gustav-Freytag-Straße ganz normal. Wer eine Tierhaarallergie hat, für den könnte es unangenehm werden. Bislang aber gab es damit nie Probleme. Der zehnjährige Rüde hat es mit der Hüfte und ist laut Frauchen Katrin Hermanns ein „sensibler Macho“. In den Händen von Léna Trégouët wird dieser Macho äußerst kleinlaut. „Sitz, Quintus“, sagt sie nur, und Quintus sitzt. Die Chiropraktorin guckt nach Verspannungen, nach verkrampften Muskeln, tastet die Wirbelsäule ab und greift nacheinander seine Ellenbogen und behandelt diese.
Chiropraktik Hamburg: Léna Trégouët hilft Mensch und Tier
Der Labrador findet es sichtlich aufregend und muss nach jeder Behandlung einmal durch den Raum flitzen, Stress abbauen. Danach nimmt sie sich den Nacken vor, „das ist der Part, den die Tiere nicht so mögen“, sagt Léna. Es folgen die Achillessehne, das Sprunggelenk. Dabei unterstützt Quintus’ Halterin Katrin Hermanns die Therapeutin und hält ihren Hund vorn fest. Die Behandlung ist für den Laien von außen kaum wahrnehmbar, es sieht aus wie ein kleiner Ruck, wenn überhaupt.
„Ich habe an seinem Sprunggelenk gearbeitet und an seiner Ferse, damit sich die Achillessehne auch schön bewegen und er gut die Treppen wieder hochlaufen kann“, erklärt die 28-Jährige. Arbeiten heißt: „Ich justiere das, ich gehe in das Gelenk und schaue, wo das blockiert ist. Ich löse die Blockade durch einen Impuls und bringe das Gelenk in die Bewegung, wo es blockiert ist, und arbeite indirekt aufs Nervensystem. Mit dem Impuls gebe ich dem Nervensystem die Information, dass die Blockade gelöst ist, die Muskeln wieder arbeiten können, die Sehnen entspannen und der ganze Körper wieder funktioniert.“ Blockaden sind Wirbel- oder Gelenkfehlstellungen im Körper, die das Nervensystem beeinträchtigen. Dieses ist für alle wichtigen Funktionen des Körpers zuständig.
Quintus hatte Schmerzen, konnte sich schlecht bewegen und keine Treppen mehr hochlaufen. „Er blieb einfach liegen, was für ihn völlig untypisch ist“, erzählt Frau Hermanns. Das war vor zwei Monaten. Schon nach der ersten chiropraktischen Behandlung sei er schmerzfrei gewesen. Heute ist er zum dritten Mal hier.
Nur zwei weitere Kollegen in Deutschland
Léna Trégouët mag Tiere. Doch statt Tierärztin zu werden, spezialisierte sich die Französin während ihrer chiropraktischen Ausbildung neben der menschlichen Anatomie zusätzlich auch auf die Behandlung von Tieren. Als Chiropraktorin ist die 28-Jährige jetzt sowohl in der Mensch- als auch in der Tier-Chiropraktik ausgebildet. Deutschlandweit, so ihre Schätzung, gebe es nur zwei weitere Kollegen mit der entsprechenden sechsjährigen Ausbildung.
Léna Trégouët könnte mit ihren geschulten Händen theoretisch auch Giraffen untersuchen. Wichtig in der Ausbildung waren vor allem Hunde und Pferde, weil sich von ihren Skeletten auch diejenigen anderer Tierarten ableiten lassen. So ähneln Katzen in ihrem Körperaufbau den Hunden – und Kühe eher den Pferden. „Die Behandlung ist die gleiche, aber ich muss darauf achten, wie die Gelenke bei den verschiedenen Tieren geformt sind“, sagt Trégouët.
Palliativ-Behandlung für Meerschweinchen
Am spannendsten sei für sie die Behandlung eines Meerschweinchens gewesen. „Ich habe den ganzen Körper behandelt, da das Tier schon alt war und Schmerzen hatte. Das war eine Palliativ-Behandlung.“
In die Uhlenhorster Praxis können alle Tiere vorbeikommen, die klein genug sind. Zu Pferden dagegen fährt sie für die Behandlung hinaus zum Stall. Tierärzte, sagt Léna Trégouët, seien ihrer alternativen Behandlungsmethode gegenüber mittlerweile aufgeschlossen. Es gibt auch Tierärzte, die diese Zusatzausbildung haben. Häufig, so Trégouëts Erfahrung, kann die Einnahme von Medikamenten mit der chiropraktischen Behandlung vermieden werden. „Ich habe viele Hunde mit Inkontinenz erfolgreich behandeln können.“
Chiropraktorin: Kostenloser Onlinevortrag
Kommen Mensch und Tier zur gemeinsamen Behandlung in die Praxis, arbeitet sie immer zuerst mit dem Tier. „Ist es ein Hund, kann er sich anschließend besser entspannen, und ich kann mich dem Menschen widmen“, sagt Léna Trégouët. Aber anders als für die Menschen gibt es für die Tiere, wie heute für Quintus, zum Abschluss immer ein Leckerli und eine Schmuseeinheit.
Wer mehr über „Chiropraktik für Mensch und Tier“ erfahren möchte, den lädt Léna Trégouët – „Doctor of Chiropractic“ und „Animal Chiropractor“ – zu einem kostenfreien Onlinevortrag ein. Er beginnt am Dienstag, 22. März, um 18.15 Uhr, und dauert etwa 45 Minuten. Dabei erklärt die Expertin, woran man erkennt, dass Mensch und Tier chiropraktische Hilfe benötigen und was man als Gesundheitsvorsorge beachten kann. Anmeldungen vorab entweder telefonisch unter 040/20 22 60 30 oder per E-Mail: info@ihr-chiropraktor.