Hamburg. Mitarbeiter wurden angegriffen und verletzt. Nun hat die Polizei hart durchgegriffen. Einer der Verdächtigen gilt als Intensivtäter.
Razzia nach Terror in einer Ottensener Kultkneipe: Die Polizei Hamburg kam am frühen Donnerstagmorgen – mit Durchsuchungsbeschlüssen standen Beamte bei zwei 17 und 18 Jahre alten jungen Männern vor der Tür. Sie sollen zu den Tätern gehören, die in den letzten Monaten Mitarbeiter der Eckkneipe Aurel terrorisiert haben.
Beide jungen Männer sind bereits bei der Polizei im Zusammenhang mit Straftaten bekannt. Eine wird sogar als Intensivtäter geführt. Die Beamten stellten bei der Aktion Beweismittel sicher. Ein dritter Verdächtiger ist identifiziert.
Aurel: Jugendliche verletzten Mitarbeiter, bepöbelten Gäste
Mehrfach sollen Jugendlichen seit vergangenem Herbst vor der Kultkneipe Aurel in Ottensen am Alma-Wartenberg-Platz aufgetaucht sein. Zuvor hatte sie ein Türsteher, der die Corona-Regeln kontrollierte – so schildert es Inhaber Stefan Schmitz – nicht hereingelassen. Der Türsteher sei damals niedergeschlagen worden und habe zwei Zähne verloren.
In der Folgezeit tauchte die Gruppe, etwa zehn junge Männer, immer wieder am Aurel auf. Eine 18-Jährige, die hinter dem Tresen arbeitet, und ein weiterer Mitarbeiter wurden geschlagen, Gäste bedroht und bepöbelt. Die Polizei bekam von drei Fällen Kenntnis. Zwei Anzeigen gingen im Dezember, eine im März ein. Es geht unter anderem um gefährliche Körperverletzung.
Razzia – Jugendliche wohnen in der Nähe des Aurels
Die Polizei kam drei Verdächtigen auf die Spur. Für die Wohnungen eines 17-Jährigen und eines 18-Jährigen erwirkte die Kripo Durchsuchungsbeschlüsse. Beide wohnen in der Nähe des Alma-Wartenberg-Platzes. Der 17-Jährige wird bereits als Intensivtäter geführt. Das bedeutet, dass er mehrfach innerhalb kurzer Zeit durch Straftaten aufgefallen ist und auch mindestens ein Verbrechenstatbestand dabei war. Der 18-Jährige ist bei der Polizei als Schläger bekannt.
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„Bei den Durchsuchungen wurden Tatbekleidung und Handys sichergestellt“, so ein Beamter. Beide Beschuldigte blieben auf freiem Fuß. Sie bekamen aber eine dreimonatige Aufenthaltsverbotsverfügung für den Alma-Wartenberg-Platz. Auch sollen sie sich spontan zu den Taten eingelassen haben, was aber nicht von Belang ist, da es die Polizei nicht verwerten darf. Unter 21-Jährige dürfen nur in Beisein eines Anwaltes aussagen oder befragt werden.
Ein dritter junger Mann, gegen ihn wird im Zusammenhang mit dem versuchten Diebstahls eines Handys ermittelt, soll namentlich bekannt sein. Die Kripo versucht jetzt, weitere Beteiligte zu ermitteln. „Hier gibt es bereits einige Ansätze“, so ein Beamter. Unter anderem soll Videomaterial aus Überwachungskameras eine Rolle spielen.