Hamburg. Der Extremsportler und Unternehmer stellte in der Europa-Passage seinen ersten Roman vor. Wie die Idee dazu entstand.

Jochen Schweizer ist der bekannteste Bungee-Jumper Deutschlands, Extremsportler, Unternehmer – und nun eben auch: Romanautor. Am gestrigen Dienstag erschien sein neues Buch „Die Begegnung. Eine Geschichte über den Weg zum selbstbestimmten Leben“. In der Thalia-Buchhandlung in der Europa-Passage hat er am Vorabend in gemütlicher Runde sein neues Werk vorgestellt – und nicht nur das: Eine Mischung aus klassischer Philosophie, modernen Mindset-Ratschlägen und wohlwollenden Glückskeks-Floskeln gab es gratis dazu.

Jochen Schweizer: Eine Nacht für das Gerüst des Romans

Bereits die Entstehungsgeschichte der Roman-Idee, so wie sie vom Autor erzählt wird, hätte ein eigenes Buch verdient: In einer stürmischen Nacht, allein auf seiner Hütte in Norwegen, habe sich der mittlerweile 65 Jahre alte Ex-Stuntman gefragt: „Was hätte ich meinem wilden, durchgeknallten, 15-jährigen Ich zu sagen?“ Es wäre wohl ein langes Gespräch geworden, auf welches kein pubertierender Jugendlicher Lust gehabt hätte – aber immerhin, in dieser Nacht habe Jochen Schweizer mehr als 100 Thesen aufgeschrieben. Und fertig war das Gerüst für seinen Roman.

In der Geschichte treffen zwei Männer aufeinander, Sverir und Hakon. Während der junge Sverir noch nicht ganz weiß, wohin mit sich, ist der ältere Hakon erfüllt von seinem ereignisreichen Leben. Seine erworbenen Weisheiten möchte er mit seinem unerfahrenen Gegenüber teilen, um ihm einen guten Weg zu einem selbstbestimmten Leben zu weisen.

Der Corona-Krise rang Schweizer auch eine positive Seite ab

Die Selbstfindungsgeschichte ist durchzogen von einem Grundgedanken des Autors: „Ängste behindern einen dabei, das zu sein, wofür wir geboren sind: nämlich frei zu sein“. Das Buch beinhaltet viele solcher Denkansätze und Lehren von einem Mann, der nicht nur viel Extremes erlebt, sondern offenkundig auch viel nachgedacht hat.

Und wie hat ein solch freiheits­liebender Mensch wie Jochen Schweizer die Corona-Pandemie erlebt? Er habe die Maßnahmen als „sehr, sehr begrenzend und beengend empfunden. Und geschäftlich, als Erlebnisunternehmer, war das natürlich eine Katastrophe.“ Aber er rang der Krise auch eine positive Seite ab: „Für viele war der Lockdown zwar einerseits belastend – aber für viele Familien hat es auch eine Nähe gebracht, die es vorher so nicht gab.“ Im Anschluss an die Buchpräsentation durften die Gäste und jeder noch Fragen stellen und das Buch signieren lassen.