Hamburg. Stadtmöbel zwischen Bürgersteig und Straße sollen Begegnungen ermöglichen. Vor dem Start des Projekts werden noch Paten gesucht.

Blumen und Bierbänke statt Autos: In Eimsbüttel können Anwohner Parkflächen übernehmen und dort sogenannte Parklets installieren lassen. Diese Stadtmöbel, häufig ähnlich einem Holzdeck, sollen Begegnungen zwischen Nachbarn ermöglichen und mehr Grün auf die Straßen bringen. Dafür fallen dann weitere Parkplätze in dem dicht besiedelten Stadtteil weg.

„Parklets sind kleine Interventionen im öffentlichen Raum, die anstelle von Autoparkflächen erstellt werden“, heißt es in dem Antrag von CDU und Grünen, der von der FDP und der AfD abgelehnt wurde. Das räumliche Potenzial eines Parkplatzes sei mit rund zwölf Quadratmetern erheblich und solle eben anders, mehr für die Menschen, genutzt werden können. Das Pilotprojekt „Parklets in Eimsbüttel“ soll fünf Jahre lang laufen.

Anwohner können für die Einrichtung eines Parklets gefördert werden

So funktioniert es: Im Regelfall beantragen Anwohner oder Initiativen/Nachbarschaften die Erlaubnis, ein Parklet einzurichten und können dafür gefördert werden. Sie sind dann für die Pflege und Verkehrssicherheit verantwortlich.

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Es gibt schon Ideen für Eimsbüttel: Der Bezirk plant zwei der jeweils rund 50.000 Euro teuren Parklets für den im Herbst startenden Verkehrsversuch in der Grelckstraße (Lokstedt) in Eigenregie. „Denn beim Verkehrsversuch Grelckstraße geht es um das Ausprobieren neuer Regeln im öffentlichen Raum, in dieses Experiment würden wir die Wirkung von Parklets einfließen lassen können“, so Bezirksamtssprecher Kay Becker. Auch ein Parklet im Bereich der Frohmestraße sei denkbar. Da müsste es eine private Initiative geben, das Bezirksamt wäre nicht der Betreiber.

Ein Parklet darf nicht gewerblich genutzt werden

Ein Parklet darf nicht gewerblich genutzt werden und kann für sechs bis zwölf Monate beantragt werden. Außerdem heißt es in dem Vorstoß: Mindestens 40 Prozent der „Parklet“-Grundfläche soll mit einheimischen Pflan­zen, Blumen, Gemüse und Obst bepflanzt werden, höchstens 60 Prozent der Parklets sollen als Frei- und Begegnungsfläche nutzbar sein.

Und: „Es wird eine Höchstzahl an Parklets pro Straße geben“, sagt Mit-Initiator und Grünen-Fraktionschef Ali Mir Agha. „Parklets sollen Raum für Begegnungen schaffen, da wo sonst parkende Autos den öffentlichen Raum blockieren. Das ist übrigens rein statistisch im Schnitt über 23 Stunden am Tag“, so Agha.

Der Eimsbütteler Vorstoß hat Projekte aus Berlin, Stuttgart und Wien zum Vorbild. Doch dort gab es damit auch Probleme, weil sie Parkplätze wegnehmen und im Sommer, wie an der Bergmannstraße in Kreuzberg, laut gefeiert werde. Häufig wurden die Parklets einfach gar nicht angenommen. Berichtet wird von einer Vermüllung der Anlagen.