Hausbruch. Die Polizei musste eine Tür aufbrechen und eine Trennwand einschlagen, um zur Plantage zu gelangen. Täter flüchteten Hals über Kopf.
Dieser Fund überraschte selbst die Polizei. Eine ehemalige Kegelbahn im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Cuxhavener Straße in Hamburg-Hausbruch wurde von Kriminellen zu einer riesigen Hanfplantage umfunktioniert. Beamte des Drogendezernates stellten 1550 Hanfpflanzen und 50 Kilogramm bereits abgeerntetes Marihuana sicher. Die Täter waren beim Eintreffen der Polizei Hals über Kopf geflüchtet und entkommen.
Hinweise von Anliegern, denen der strenge Marihuanageruch aufgefallen war, hatten die Polizei auf die Spur der Plantage gebracht. Als die Beamten am Freitagnachmittag anrückten, mussten sie erst eine Tür aufbrechen, dann eine nachträglich eingezogene Trennwand im Keller einschlagen, um in den Bereich zu kommen, in dem sich die Plantage befand.
Drogenplantage in Hausbruch: Täter schliefen dort auch
Dort stießen sie auf mehrere Räume, in denen die Täter unter anderem geschlafen hatte. Wie knapp sie der Polizei entkamen, zeigte sich darin, dass sie Geld und eine Waffe zurückließen. Aber auch Getränke und Essensreste sprachen dafür, dass die Täter alles stehen und liegen ließen, um zu entkommen.
In zwei Räumen, darunter die Kegelbahn, war die eigentliche Plantage. Darüber hinaus gab es Bereiche, wo geerntetes Marihuana getrocknet wurde.
Die Plantage selbst war professionell angelegt. Zahlreiche Speziallampen, eine Belüftungsanlage, die Zu- und Abluft durch dicke schwarze Rohre in die Kellerräume leitete, und eine Verkabelung, für die extra eine Wand voller Verteilerdosen eingezogen worden war, zeugen von dem großen Aufwand. Den Strom hatten die Täter nach ersten Erkenntnissen illegal abgezapft.
Sicher gestellte Hanfpflanzen werden vernichtet
Die Polizei sicherte Spuren. Mehrere Stunden war die Kriminaltechnik in dem Keller im Einsatz. Dann wurde die Hanfpflanzen abgeerntet. Sie werden vernichtet. Nur ein Teil wird untersucht, um den genauen THC-Gehalt in den Pflanzen festzustellen.
Bekannt wurde vor Ort, dass der Vermieter des Hauses der selbe Eigentümer eines anderen Gebäudes im Süderelberaum sein soll, in dem ebenfalls eine Hanfplantage entdeckt wurde. Die Ermittlungen dauern an.