Hamburg. Ansteckung in den Schulen: Zahl steigt. Hamburg Marathon 2021 wird verschoben. Immer weniger freie Intensivbetten in den Kliniken.

Die Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigen weiter an: In Hamburg wurden am Donnerstag 485 neue Corona-Fälle gemeldet, die Inzidenz liegt aktuell bei 149,6. Auch in Schleswig-Holstein flacht die Kurve mit 322 Neuinfektionen nicht ab. Seit Mittwoch gilt bundesweit der harte Lockdown.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Lesen Sie hier weiter für die aktuellen Corona-Nachrichten aus Hamburg und dem Norden

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Donnerstag, 17. Dezember 2020:

  • Aktuelle Zahlen aus Hamburgs Schulen
  • Antigen-Schnelltests: Neues Covid-Zentrum in der Innenstadt
  • 42 Prozent der Kinder trotz Lockdowns in den Hamburger Kitas
  • Sieben Prozent weniger Umsatz im Weihnachtsgeschäft
  • Immer mehr Seeleute sitzen in Hamburger Jugendherberge fest
  • Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz leicht gesunken
  • Höchstwerte bei Corona-Infektionen und Todesfällen in Niedersachsen
  • Corona: Nur noch wenige freie Intensivbetten in Hamburg
  • Wegen Corona: Lübeck sperrt Tagestouristen aus
  • Schleswig-Holstein: Jeder zehnte Corona-Test positiv

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 485 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 31.048), 474 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 96 auf Intensivstationen), insgesamt 426 Todesfälle (Stand vom 16.12.). Sieben-Tage-Wert: 149,6 (Stand: Donnerstag)
  • Schleswig-Holstein: 322 neue Corona-Fälle(19.139), 194 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 29), 308 Todesfälle (+7), Sieben-Tage-Wert: 85,6 (Stand: Mittwochabend, unvollständige Angabe: Vier Kreise haben am Mittwoch keine neuen Corona-Fälle gemeldet)
  • Niedersachsen: 1974 neue Corona-Fälle (88.153), 1560 Todesfälle (+49). Sieben-Tage-Wert: 105,9 (Stand: Donnerstag, Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Klinik-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 317 neue Corona-Fälle (8954), 177 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 38), 109 Todesfälle (+7). Sieben-Tage-Wert: 97,3 (Stand: Mittwoch)
  • Bremen: 127 neue Corona-Fälle (11.870), 160 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 134,0 / Stadt Bremerhaven: 109,6 (Stand: Dienstag, Bremen gibt den Inzidenzwert nur getrennt nach beiden Städten an)

Die aktuellen Zahlen aus den Hamburger Schulen

Am Mittwoch sind in Hamburg 64 Neuinfektionen im schulischen Umfeld gemeldet worden (46 Schüler und 18 Schulbeschäftigte): Das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Aktuell gibt es damit 507 Corona-Fälle an 210 Schulen (391 Schüler, 116 Schulbeschäftigte). Aktuell befinden sich 100 Klassen und 328 Schulbeschäftigte in Quarantäne.

Insgesamt hat die Schulbehörde seit Ende der Herbstfereien 2974 Corona-Fälle im schulischen Umfeld verzeichnet (2387 Schüler, 587 Schulbeschäftigte).

Wegen Corona: Hamburg Marathon 2021 wird verschoben

Der für den 25. April 2021 geplante Haspa Marathon Hamburg wird verschoben. "Das teilten die Veranstalter  am Donnerstag mit.. "Der 25. April 2021 als Veranstaltungstermin für den 35. Haspa Marathon Hamburg ist nicht mehr realistisch", heißt es in der Mitteilung. "Wir haben die gemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer heute darüber informiert, dass wir mit einer noch terminoffenen Verschiebung der Veranstaltung innerhalb des Jahres 2021 planen." Man stehe hierzu bereits seit einiger Zeit in sehr konstruktiven Gesprächen mit der Stadt Hamburg. Vor allem gelte es, Fragen zu etwaigen Terminüberschneidungen auch aus anderen Branchen zu klären. "Wir sind sehr optimistisch, dass dieser Prozess bis Ende Januar erfolgreich abgeschlossen sein wird und wir dann für den Haspa Marathon Hamburg 2021 eine neue Terminoption mit realistischer Perspektive präsentieren können", erklärte Cheforganisator Frank Thaleiser.

Der Hamburg Marathon war bereits in diesem Frühjahr zunächst auf den September und schließlich wegen der Corona-Lage komplett abgesagt worden.

Unterstützung bei Schulproblemen- und fragen auch in den Ferien

Die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) der Hansestadt Hamburg stehen Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften mit ihrem Beratungs- und Unterstützungsangebot für schulbezogene Fragestellungen und Sorgen im Zusammenhang mit COVID-19 zur Verfügung. 

Die ReBBZ sind sowohl in der Zeit der Aufhebung der Präsenzpflicht (bis zum 8. Januar 2021) als auch in den Weihnachtsferien zu erreichen: in den Tagen bis zum 18. Dezember 2020 sowie vom 5. Januar 2021 werktags von 8 Uhr bis 16 Uhr.  In den Weihnachtsferien vom 19.Dezember 2020 bis zum 4. Januar 2021 (ausgenommen Feiertage) montags bis donnerstags 10 Uhr bis 12 Uhr und 13 Uhr bis 16 Uhr, freitags 10 Uhr bis 12 Uhr und 13 Uhr bis 14.30 Uhr.

  • Bezirk Bergedorf: ReBBZ Bergedorf, Telefon: 040 428 1282-50
  • Bezirk Mitte: ReBBZ Billstedt, Telefon: 040 428 86-740; ReBBZ Mitte, Telefon: 040 428 12-8050; ReBBZ Wilhelmsburg, Telefon: 040 428 12-8311
  • Bezirk Harburg: ReBBZ Harburg, Telefon: 040 428 86-9510;  ReBBZ Süderelbe, Telefon: 040 428 89-304
  • Bezirk Altona: ReBBZ Altona, Telefon: 040 428 12-8102; ReBBZ Altona West, Telefon: 040 428 12-8153
  • Bezirk Eimsbüttel: ReBBZ Eimsbüttel, Telefon 040 428 12-1442
  • Bezirk Nord: ReBBZ Winterhude, Telefon: 040 428 63-3943; ReBBZ Nord, Telefon: 040 428 12-8202
  • Bezirk Wandsbek: ReBBZ Wandsbek Süd, Telefon: 040 428 12-8400; ReBBZ Wandsbek Nord, Telefon: 040 428 12 8450

Sie finden Ihr ReBBZ unter: https://www.hamburg.de/rebbz/

Überlastungen beim Video-Konferenzsystem für Schulen im Norden

 Bei Lernplattformen für den Distanzunterricht von Schulen in Schleswig-Holstein hat es nach Darstellung des Bildungsministeriums keine „größeren Probleme“ gegeben. „Es kam aber zu ein paar Überlastungen im Video-Konferenzsystem des Landes“, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Größere Ausfällen seien dabei jedoch nicht festgestellt worden.

Bei Lernplattformen in Bayern und Berlin gab es hingegen weiter Ausfälle und Ärger. Dies betraf zum Beispiel am Donnerstag die Pattformen Mebis (Bayern) und Lernraum Berlin. Aktuell meldeten sich viele Nutzerinnen und Nutzer gleichzeitig an, teilte das Mebis-Service-Team am Morgen auf Twitter mit. „Dadurch kommt es leider zu langen Wartezeiten.“

Antigen-Schnelltests: Neues Covid-Zentrum in der Innenstadt

Es gibt sie schon am Spielbudenplatz, am Flughafen und am AEZ – jetzt bietet auch in der Innenstadt ein privater Anbieter Corona-Tests an. In ehemaligen Büroräumen an der Großen Bäckerstraße führt das Medizin-Start-up „Covid-Zentrum“ ab sofort Antigen-Schnelltests der Firmen Roche und AMP Ameda durch. Dafür nimmt das medizinisch geschulte Personal bei den Kunden Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum, wertet diese aus und schickt ihnen die Ergebnisse innerhalb von 20 Minuten per Mail zu. Die Tests kosten 49,90 Euro, die Termine müssen online gebucht werden (www.covidzentrum.de). Der Anbieter verspricht keinerlei Wartezeiten, eine Testsicherheit von 97 Prozent und einen maximalen Aufenthalt von fünf Minuten.

Testen lassen können sich Kunden mit und ohne Erkältungssymptome. „Wichtig ist, dass sie einen Mund-Nasen-Schutz tragen und sich vor dem Betreten der Räume die Hände desinfizieren“, sagt Manager Daniel Tümpel. Luftfilter im gesamten Zentrum und der ex­trem kurze Aufenthalt der Kunden würden eine mögliche Übertragung von (Corona-)Viren auf ein Minimum reduzieren. Sollte das Testergebnis positiv ausfallen, werde umgehend das Gesundheitsamt informiert.

Da sich viele Menschen erwartungsgemäß direkt vor und an den Feiertagen testen lassen möchten, hat das „Covid-Zentrum“ auch über Weihnachten und zu Silvester geöffnet. Die Kapazitäten des Zentrums liegen bei 700 bis 1000 Tests täglich. Getestet wird montags bis sonnabends, jeweils zwischen 8 und 20 Uhr. Vom 21. bis zum 23. Dezember werden die Öffnungszeiten bis 24 Uhr verlängert. An den drei Weihnachtsfeiertagen soll dagegen um 16 Uhr Feierabend sein. „Bei Bedarf können wir aber auch da verlängern“, so Tümpel. Vom 1. bis 3. Januar schließt das Zentrum, danach ist es bis Ende Februar geöffnet.

42 Prozent der Kinder trotz Lockdowns in den Hamburger Kitas

Trotz des seit Mittwoch geltenden Corona-Lockdowns sind die Hamburger Kitas noch vergleichsweise gut besucht. Etwa 42 Prozent der Kinder würden weiterhin in den Kindertagesstätten betreut, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag bei einem Besuch des Medizingeräteherstellers Eppendorf. Die Zahl zeige, wie wichtig die Betreuung sei. Man habe sich in Hamburg entschieden, die Kitas offen zu lassen, um es Eltern in wichtigen Berufen zu ermöglichen, zur Arbeit zu gehen. Dabei sei bewusst auf die Einschränkung „systemrelevant“ verzichtet worden.

Ein Lagerist bei einem Hersteller von für die Pandemiebekämpfung wichtigen Geräten sei schließlich auch unverzichtbar. Zugleich appellierte die Senatorin an die Eltern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen, wann immer es möglich ist. Sie gehe davon aus, dass die Zahl der Kinder in den Kitas in der kommenden Woche weiter zurückgehen wird.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
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Kommunion im Norden trotz Corona in Gottesdiensten möglich

Katholiken dürfen in Schleswig-Holstein nach behördlichen Angaben nun doch trotz der verschärften Corona-Maßnahmen die Kommunion in Gottesdiensten empfangen. Das für Religionsfragen zuständige Bildungsministerium wies am Donnerstag in Kiel in Abstimmung mit dem Gesundheitsressort darauf hin, „dass im Rahmen der liturgischen Handlungen (...) auch weiterhin das Empfangen der Heiligen Kommunion in katholischen Gottesdiensten möglich ist“.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Am Vortag hatten Sprecher beider Ministerien noch darauf gepocht, dass der Wortlaut der neuen Landesverordnung zur Corona-Bekämpfung gelte. Darin heißt es in Paragraf 13 zu rituellen Veranstaltungen der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften: „Während der gesamten Veranstaltung ist eine Mund-Nasen-Bedeckung (...) zu tragen.“  Am Mittwoch aktualisierte das Erzbistum seine Regelungen für Gottesdienste während der Corona-Pandemie. Demnach wird die Kommunion-Austeilung so angepasst, dass ein Hinzutreten in angemessenem Abstand möglich sei. Die Abstände werden auf dem Kirchenboden farbig markiert. „Nach dem Empfang treten die Gläubigen einige Schritte zur Seite, um ungestört die Mund-Nase-Bedeckung anheben und den Leib des Herrn empfangen zu können“, heißt es in den neuen Kirchenregeln.

Sieben Prozent weniger Umsatz im Weihnachtsgeschäft

Angesichts des erneuten Lockdowns hat der Handelsverband Nord seine Umsatzprognose für das Weihnachtsgeschäft um sieben Prozent gesenkt. Für Schleswig-Holstein rechnet der Verband nun noch mit 3,6 Milliarden Euro, für Hamburg 2,59 Milliarden und für Mecklenburg-Vorpommern 1,58 Milliarden Euro Umsatz. Für das gesamte Jahr 2020 werde ein Minus von 0,1 Prozent erwartet, teilte der Handelsverband Nord am Donnerstag in Kiel mit.

Während der Online-Handel und der Lebensmittelbereich gute Geschäfte machten, sei es für viele andere Branchen hart, dass sie jetzt mitten im Weihnachtsgeschäft, der umsatzstärksten Zeit des Jahres, zusperren müssten. Die aktuellen Verluste vieler Unternehmen lägen bei 50 Prozent und mehr. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nord, Dierk Böckenholt, forderte ausreichend finanzielle Unterstützung für die von der Schließung betroffenen Unternehmen. Die Läden müssten wie die Gastronomiebetriebe behandelt werden.

Niedersachsens FDP fordert tägliche Corona-Tests in Pflegeheimen

Tägliche Corona-Tests in Pflegeheimen könnten nach Ansicht der FDP perspektivisch einen Weg aus dem Lockdown ebnen. Um die besonders gefährdeten Menschen in den Heimen noch besser zu schützen, sollten sowohl die Pfleger und Bewohner als auch die Besucher häufiger als bisher mit Schnelltests untersucht werden, sagte die FDP-Sozialpolitikerin Susanne Schütz am Donnerstag. „Am liebsten, wenn es nach uns ginge, täglich.“ Die Corona-Verordnung der niedersächsischen Landesregierung sieht derzeit lediglich zwei Tests pro Woche in Regionen mit vielen Neuinfektionen vor.

FDP Niedersachsen will mehr Corona-Schnelltests an Pflegeheimen (Symbolbild).
FDP Niedersachsen will mehr Corona-Schnelltests an Pflegeheimen (Symbolbild). © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen | Unbekannt

Um die Testkapazitäten nicht zu überlasten, schließt die FDP auch eine Obergrenze für Besuche in den Heimen nicht aus. Das sei besser als eine komplette Sperrung der Einrichtung, nachdem das Virus dort aufgetreten ist. Einen konkreten Vorschlag, wie die Besucherzahl begrenzt werden könnte, machte die Fraktion aber nicht. Für die Durchführung der Tests will die FDP zudem Hilfspersonal heranziehen, beispielsweise Studenten.

Immer mehr Seeleute sitzen in Hamburger Jugendherberge fest

60 Seeleute von der Südseeinsel Kiribati sind in der Jugendherberge an der Horner Rennbahn gestrandet. Weil sie wegen der restriktiven Corona-Regeln in ihrer Heimat und der steigenden Infektionszahlen in Deutschland nicht nach Hause reisen dürfen, wurden sie jetzt nach Hamburg geflogen. Einige von ihnen sind bereits seit Oktober dort untergebracht, und jetzt, vor Weihnachten, werden es immer mehr.

Sie waren teilweise bis zu 18 Monaten und länger auf See gewesen. Manche würden bereits ins zweite Jahr gehen, ohne dass sie zu Hause waren, hieß es. Dieser „Zumutung“  habe die Reederei nicht länger zusehen können, sagte der Hamburger Reeder Frank Leonhardt von Leonhardt & Blumberg am Donnerstag dem Abendblatt. Und deshalb habe man gehandelt. In den nächsten Tagen werden 20 weitere Matrosen aus Kiribati und Tuvalu in die Hansestadt geflogen

Lesen Sie dazu auch: Seeleute aus Kiribati stranden wegen Corona in Hamburg

In Hamburg kommen die Seeleute zunächst in die Quarantäne. Danach werden sie in der Jugendherberge in Horn untergebracht. Dort kümmert sich die Seemannsmission um sie.  Nordkirchen-Seemannspastor Matthias Ristau sagte dem Abendblatt, die Männer seien „erschöpft“ und wollten nur noch nach Hause. Sie seien von ihrer Kleidung in keiner Weise auf das norddeutsche Winterwetter eingestellt. „Und sie wissen nicht, wenn es nach Hause gehen könnte.“

Neue Corona-Zahlen für Hamburg: Inzidenz leicht gesunken

Am Donnerstag wurden 485 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet (Vortag: 569). Am vergangenen Donnerstag hatte die Hansestadt einen etwas höheren Wert von 506 neuen Fällen gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank daher nach Angaben der Gesundheitsbehörde leicht auf 149,6. Am Mittwoch hatte der Wert bei 150,8 gelegen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen in Hamburg steigt auf 31.048, 23.300 davon gelten als genesen.

Am Donnerstag wurden in Hamburg 485 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Donnerstag wurden in Hamburg 485 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/ITAR-TASS | Unbekannt

Die Zahl der Covid-19-Patienten, die in den Hamburger Krankenhäusern behandelt werden, stieg auf 474 an (Stand: Mittwoch), 15 mehr als am Vortag. 96 Personen, drei mehr als am Dienstag, zeigen so schwere Symptome, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen. Davon kommen 79 Patienten aus Hamburg.

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Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus liegt weiter bei 426 (Stand 15.12.). In Hamburg werden die Körper aller gestorbenen Corona-Infizierten untersucht, sofern die Angehörigen zustimmen. Bindend für die Gesamtzahl der Corona-Toten sind der Behörde zufolge aber die Angaben des RKI, das alle im Zusammenhang mit Corona Gestorbenen erfasst.

Höchstwerte bei Corona-Infektionen und Todesfällen in Niedersachsen

Die nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Coronavirus in Niedersachsen sind noch einmal sprunghaft angestiegen. Das Landesgesundheitsamt meldete am Donnerstag einen Rekordwert von 1974 neuen Fällen im Vergleich zum Vortag. Der bisherige Höchststand vom 20. November mit 1633 Fällen wurde damit deutlich übertroffen.

In Niedersachsen wurde am Donnerstag mit 1974 Neuinfektionen ein Rekordwerd gemeldet (Symbolbild).
In Niedersachsen wurde am Donnerstag mit 1974 Neuinfektionen ein Rekordwerd gemeldet (Symbolbild). © imago/ITAR-TASS | Unbekannt

Auch die Zahl der im Zusammenhang mit Corona gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages war mit 49 am Donnerstag so hoch wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. Der bisherige Höchststand war erst zwei Tage zuvor mit 44 Fällen gemeldet worden. Das Gesundheitsamt weist allerdings darauf hin, dass sich die Fälle nicht alle auf den jeweiligen Vortag beziehen müssen, auch Nachmeldungen seien möglich.

Der Sieben-Tage-Wert für Niedersachsen stieg auf 105,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Als kritisch für die Nachverfolgung der Kontakte der Infizierten wird ein Wert von mehr als 50 erachtet. In den Regionen wiesen den Angaben zufolge der Landkreis Cloppenburg (190,4) und die Stadt Delmenhorst (188,2) die höchsten Werte aus.

Corona-Gegner "Querdenker" wollen Sonntag protestieren

Trotz des Lockdowns rufen die Hamburger "Querdenker" für den kommenden Sonntag ab 14 Uhr ab dem Rathausmarkt zu einem Schweigemarsch auf. Damit wollen die Corona-Gegner für Frieden, Freiheit und Menschenrechte protestieren. Bei der Polizei ist die Veranstaltung ab 15 Uhr als Kundgebung mit bis zu 1000 Personen angemeldet.

Toter auf Frachtschiff in Brunsbüttel: Seemann an Covid-19 erkrankt?

An Bord eines Frachtschiffes ist ein Seemann gestorben, der möglicherweise an Covid-19 erkrankt war. Wie das Havariekommando in Cuxhaven mitteilte, legte das Schiff am Donnerstag um 7.00 Uhr im Hafen von Brunsbüttel an. Auf dem Schiff sei am frühen Mittwochmorgen auf der Fahrt von Glensanda in Großbritannien nach Brunsbüttel ein Besatzungsmitglied verstorben. „Es besteht der Verdacht, dass der Verstorbene an Covid-19 erkrankt war“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die 27 Besatzungsmitglieder sollen nun auf Sars-CoV-2 getestet werden. Zuständig sei das Gesundheitsamt Dithmarschen.

Ein eingeflogener Notarzt hatte am Mittwoch gegen 4.00 Uhr an Bord des auf der Außenelbe ankernden Schiffes den Tod des Mannes bestätigt. Ein Reanimationsversuch blieb den Angaben zufolge erfolglos. Das Havariekommando hatte die Gesamteinsatzleitung übernommen und dem Schiff einen Notliegeplatz zugewiesen.

Corona: Nur noch wenige freie Intensivbetten in Hamburg

Die Lage auf Hamburgs Intensivstationen wird mit den steigenden Corona-Infektionszahlen immer angespannter. Am Donnerstagmittag sind (abzüglich der Notfallreserve) nur noch rund 10 Prozent der Intensivbetten in der Stadt frei, das entspricht etwa 60 Betten. Das geht aus dem Online-Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervor. Demzufolge müssen derzeit mehr als die Hälfte der erwachsenen 98 Corona-Patienten auf Intensivstation von Hamburger Kliniken invasiv beatmet werden.

Von 581 vorhandenen Intensivbetten in Hamburg sind am Donnerstagmittag noch etwa 60 Betten frei (Symbolbild).
Von 581 vorhandenen Intensivbetten in Hamburg sind am Donnerstagmittag noch etwa 60 Betten frei (Symbolbild). © dpa | Unbekannt

Dem Intensivregister zufolge waren am Morgen in der Asklepios-Klinik in St. Georg, im katholischen Marienkrankenhaus, in der Schön-Klinik in Eilbek, im Evangelischen Amalie-Sieveking-Krankenhaus in Volksdorf sowie im Asklepios-Westklinikum in den intensivmedizinischen Bereichen mit invasiver Beatmung bereits keine Betten mehr frei. An vielen anderen Standorten stehen die Ampeln bereits auf Gelb.

Zuvor hatte NDR 90,3 berichtet. Demzufolge müssten Ärztinnen und Ärzte manchmal stundenlang mit ihren Kolleginnen und Kollegen in anderen Krankenhäusern reden, um doch noch ein freies Intensiv-Bett für einen Patienten zu finden. Und Kliniken, die noch Kapazitäten haben, würden darum kämpfen, die Reserven nicht herzugeben, um nicht selbst in Bedrängnis zu geraten, wie der NDR weiter berichtete.

Symbole auf der Straße weisen auf Maskenpflicht in Hamburg hin

In Hamburg gilt auf vielen belebten öffentlichen Plätzen und Straßen die Maskenpflicht. Um die Menschen zu sensibilisieren und auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung hinzuweisen, sind auf vielen Straßen nun mit einer Schablone neue Symbole in knalligem Gelb aufgemalt worden.

Flughafen Hamburg erwartet Mini-Plus bei Passagieren

Der Hamburger Flughafen bereitet sich kurz vor dem Fest auf einen Anstieg der Passagierzahlen vor – allerdings liegt das Niveau Corona-bedingt weit unter dem der Vorjahre. In der zweiten Dezember-Hälfte und während der Weihnachtsferien erwarte man bis zu 5000 an- und abreisende Fluggäste pro Tag, teilte der Airport mit. Täglich starten bis zu 50 Flugzeuge. Die meisten Passagiere würden am kommenden Wochenende sowie direkt vor und nach den Weihnachtstagen erwartet. Die Fluggesellschaften hätten ihren Flugplan vorübergehend aufgestockt, hieß es.

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Trotzdem gibt es den erwarteten Einbruch im Vergleich zu 2019. Damals sollten am Spitzentag 195 Flugzeuge mit fast 22.000 Passagieren an Bord starten. Der erste Weihnachtstag 2019 galt mit 102 abhebenden Jets und mehr als 11.000 Fluggästen als schwächster Tag des Zeitraums. Aber selbst das waren noch mehr als doppelt so viele Abreisende als jetzt als Schnitt pro Tag erwartet werden – und zwar ankommend wie abfliegend. In den vergangenen Wochen habe das Passagieraufkommen bei etwa zehn Prozent des Vorjahres gelegen. Dieser Wert werde sich nun nur an wenigen Tagen leicht erhöhen, so der Flughafen. Im Gesamtjahr dürfte die Zahl der Fluggäste unter der Fünf-Millionen-Marke bleiben. 2019 waren es 17,3 Millionen.

In den Terminals müssen Mund-Nasenschutz-Masken getragen werden. Der Flughafen bittet darum, dass die Verabschiedung wenn möglich im Freien erfolgt. Für das Corona-Testzentrum von Centogene, das normalerweise von 6.30 bis 20.30 Uhr aufhat, gelten teilweise andere Öffnungszeiten. Heiligabend von 6.30 bis 15 Uhr, 25. und 26. Dezember von 8 bis 17 Uhr, Silvester von 6.30 bis 17 Uhr und Neujahr von 10 bis 17 Uhr.

Wegen Corona: Lübeck sperrt Tagestouristen aus

Die Hansestadt Lübeck macht die Schotten für Besucher dicht. Tagestouristen dürfen ab heute nicht ins zu Lübeck gehörende und bei Hamburgern beliebte Ostseebad Travemünde fahren. Das hat Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) verkündet. Die Regelung gilt vorerst bis zum 10. Januar. Tagestouristen sind immer von Donnerstag bis Sonntag nicht erwünscht, von Montag bis Mittwoch aber schon. Vom Verbot ausgenommen sind diejenigen, die einen Liegeplatz im Sportboothafen haben.

Blick auf den Weihnachtsmarkt in Lübeck (Archivbild): Wegen der Corona-Krise sperrt die Hansestadt Tagestouristen nun aus.
Blick auf den Weihnachtsmarkt in Lübeck (Archivbild): Wegen der Corona-Krise sperrt die Hansestadt Tagestouristen nun aus. © imago/alimdi | Unbekannt

Grund sind die hohen Corona-Zahlen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch bei 170,9. Die Stadt Lübeck ist Spitzenreiter unter den 15 schleswig-holsteinischen Kreisen und kreisfreien Städten. Auch die Hamburger Umlandkreise Stormarn und Pinneberg verzeichnen mit Inzidenzen von 133,9 und 125,0 eine sehr große Infektionstätigkeit.

Eine Ausgangssperre im Norden wird es vorerst nicht geben

Die Maßnahmen in Lübeck hatten sich angekündigt. Unter anderen war wegen der hohen Corona-Zahlen auch erwogen worden, eine nächtliche Ausgangssperre zu verhängen. Laut Infektionsschutzgesetz ist das möglich. Allerdings hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) angekündigt, dass es in Schleswig-Holstein keine solche Sperre geben wird.

Mit dem Verbot von tagestouristischen Reisen an bestimmten Tagen hat Lübeck zugleich die Maskenpflicht in Travemünde ausgeweitet. Bürgermeister Lindenau: „Den Tagestourismus nach Travemünde müssen wir begrenzen, damit Abstandsregeln besser eingehalten werden können. Es ist in der Vergangenheit gerade an Wochenenden und Feiertagen zu einer Überlastung des Ostseebades gekommen.“ Lübecker könnten sich selbstverständlich weiterhin frei in Travemünde und auf dem Priwall aufhalten.

Für ganz Schleswig-Holstein sind gestern Abend 322 neue Corona-Fälle innerhalb eines Tages gemeldet worden, deutlich weniger als am Vortag (486), aber mehr als vor einer Woche (297). Allerdings haben insgesamt vier Kreise, darunter das am stärksten betroffene Lübeck, am Mittwochabend keine Zahlen gemeldet. Laut den Werten des Robert-Koch-Instituts ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Lübeck auf 178,3 gestiegen, landesweit liegt sie nun bei 92,1

Schleswig-Holstein: Jeder zehnte Corona-Test positiv

In Schleswig-Holstein hat zuletzt jeder zehnte Corona-Test ein positives Ergebnis gehabt. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) gab die Quote für die vergangene Woche am Mittwoch bei 33.600 Tests mit 10,0 Prozent an. In der Woche zuvor waren es noch 8,8 Prozent. In Deutschland (1,32 Millionen Tests) betrug der Wert 11,7 Prozent.

Der Anteil der positiven Ergebnisse ist auch in Schleswig-Holstein stetig gestiegen. In der Woche vom 5. bis 11. Oktober lag er noch bei 1,7 Prozent. Seit Beginn der Pandemie bis Ende vergangener Woche nahmen die Labore in Schleswig-Holstein 993.000 Corona-Tests vor.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Lesen Sie hier die Corona-News auf Hamburg und dem Norden von Mittwoch, 16. Dezember