Hamburg. Noch mehr Farbe oder Orange lieber dezent kombinieren? Beides geht, findet die Stylistin Maria Hans.
Lebensfreude, Optimismus und Vitalität – kaum eine andere Farbe hat eine solche Signalwirkung wie Orange. Und deswegen ist der leuchtende Ton gerade auch in Mode. Das bekannten Pantone-Farbinstitut hat sogar gleich zwei Orangetöne in seine Modefarbtrends für diesen Sommer berufen: "Marigold" nennt sich das Orange mit goldenem Unterton, "Orange Ochre" ist eine eher braunstichige Variante.
Sie sprechen gemeinsam mit anderen leuchtenden Farbtönen unsere „Sehnsucht nach der unbeschwerten Freude an, die durch Farbe in unser Leben kommt“. Aber, ebenfalls aus Modesicht gesprochen: Orange ist auch immer eine schwierige Farbe. Sie leuchtet stark und auffällig, schließlich gilt sie auch als Warn-Farbe. Hier kommt es auf die richtige Kombi an – drei Tipps von Modeexperten:
Trendfarbe Orange mit noch mehr Farbe inszenieren
Die auffällige Mischung: Orange lässt sich wunderbar nutzen, wenn man modisch auffallen möchte. Und das gelinge „insbesondere in Kombination mit anderen leuchtenden Tönen“, erklärt Maria Hans, Stylistin aus Hamburg.
Sie rät, Orange ein warmes Pink oder leuchtendes Apfelgrün an die Seite zu geben. Eine bislang ungewöhnliche Farbkombination hat die Haute-Couture-Marke Valentino für diesen Sommer ins Spiel gebracht. Auf den Schauen zur Saison präsentierte sie auf dem Laufsteg Orange zu einem Fliederton. Und auch zartes Rosa – übrigens die zweite große Trendfarbe in diesem Sommer – ist zu Orange eine angesagte Option.
Orange zu Orange – das passt
Die spannende Mischung: Orange kann aber auch gut Ton-in-Ton getragen werden, „denn Orange gibt es in vielen, ganz unterschiedlichen Varianten“, sagt die Modeberaterin Milena Georg aus Ulrichstein (Hessen). Von einem Papaya-Orange über Mandarine bis hin zu Rot-Orange.
Bei solchen monochromen Outfits aus mehreren Tönen einer Farbe sorgt man für Spannung, indem man Stoffe mit unterschiedlichen Strukturen miteinander kombiniert, erklärt Milena Georg. Etwa ein Top aus Seide zu einem Rock aus Leinen. Denn bei Materialien mit grober Struktur wirke eine Farbe gedämpfter, bei glattem Stoff dagegen leuchtender – es ergibt sich also ein schönes Spiel mit Kontrasten.
Eyecatcher zu neutralen Partnern
Die dezente Mischung: Wer die Wirkung des Orange etwas abfedern möchte, findet gute Kombinationspartner unter den sogenannten Neutrals - „also neutralen Tönen wie etwa Grau oder aber Pastellen wie Hellblau“, erklärt Maria Hans. „Dabei sollten diese Töne aber nicht fürs Oberteil, sondern unten, also für Rock oder Hose gewählt werden, weil Orange der Haut einen warmen Ton verleiht.“
Abgemildert bietet sich die Modefarbe Orange dann auch am besten für jene Outfits an, die man zur Arbeit in konservativen Unternehmen tragen muss. Die Shopping-Beraterin Ritchie Karkowski aus Timmendorfer Strand rät zur Kombination mit Sand, Kaki und einem edel wirkenden Dunkelblau. „Darüber hinaus sollte man für den Job nicht zwingend zu einem besonders leuchtenden Orange greifen, sondern eine subtilere Variante bevorzugen.“
Ein schönes Beispiel für ein Teil in einem bürotauglichen Orange ist ein Blazer – diesen findet man aktuell auch häufiger im Handel. Gut dazu passt ein cremefarbenes Top. Nur ein Hauch von Make-up, edle Schuhe und ebenfalls nur wenig Schmuck komplettieren das Styling, so Karkowski. Eine dezente Variante, um Orange zu tragen, sei auch ein Sommerkleid, in dem die Farbe nur im Muster auftaucht, oder über Accessoires wie auffallende Ohrringe.