Hamburg. Er hatte Waffen im Pkw und weigerte sich, die Tür zu öffnen. Die Beamten mussten rabiat werden. Beschuldigter ein Reichsbürger?

Mit der Polizei Hamburg wollte ein 51-Jähriger, der am Sonnabend mit einem Daimler ML 350 in Winterhude unterwegs war, ganz offensichtlich nichts zu tun haben. Als ein Beamter das Fahrzeug kontrollieren wollte, schloss sich der Mann in dem Auto ein und ließ den Motor laufen. Die Polizei musste daraufhin rabiat werden, eine Scheibe einschlagen und Pfefferspray einsetzen.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen fiel einer Motorradstreife der Daimler gegen 12.50 Uhr auf, da die am Wagen angebrachten Kennzeichen keine Zulassungsplaketten hatten. "Der Beamte stoppte den Pkw, um ihn zu kontrollieren", sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp am Sonntag. Der 51-Jährige machte jedoch keine Anstalten, ein Fenster oder die Tür zu öffnen.

Bewaffneter schließt sich in Auto ein – Pfeffersprayeinsatz

Auch als weitere Beamte vor Ort eintrafen, ließ der Mann den Motor laufen und verbarrikadierte sich in dem Auto. Die Aufforderungen der Polizei ignorierte er. "Zwischenzeitlich hielt er seinen Ausweis und seinen Führerschein an die Seitenscheibe, verblieb jedoch im Pkw und ließ kein Gespräch zu", so Ritterskamp.

Zudem war der 51-Jährige bewaffnet. In dem Daimler konnten die Beamten ein Messer und einen Schlagstock erkennen. Der Fahrer stieg erst aus dem Wagen, nachdem die Polizisten – wie zuvor mehrfach angedroht – die Scheibe der hinteren Beifahrerseite einschlugen und Pfefferspray einsetzten.

51-Jähriger ein Reichsbürger? Staatsschutz ermittelt

Die Beamten stellten den nicht zugelassenen Pkw, das Messer und den Schlagstock sicher. Ritterskamp: "Der unverletzt gebliebene Mann verblieb nach Abschluss der Maßnahmen mangels Haftgründen auf freiem Fuß." Die Ermittlungen wegen der verschiedenen Delikte dauern an. Zudem prüft der Staatsschutz, ob der 51-Jährige Angehöriger der sogenannten Reichsbürgerszene sein könnte.