Hamburg. Die Hospitalisierungsrate und Inzidenz in der Hansestadt sind gestiegen. Maskenpflicht könnte bestehen bleiben. Was der Senat plant.
3676 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat die Hamburger Sozialbehörde am Dienstag vermeldet. Das sind zwar 564 Fälle weniger als vor einer Woche, aber 2191 mehr als am Vortag. „Wir haben wieder steigende Zahlen in Hamburg. Der Senat geht davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Tagen noch fortsetzen wird“, erklärte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen auf der Landespressekonferenz.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag bei 1228,65 und ist damit seit Sonntag erneut gesunken. Dennoch ist die Inzidenz insgesamt noch deutlich höher als zu Beginn des Monats (643,9).
Corona Hamburg: Hospitalisierungsrate gestiegen
Darüber hinaus ist die Hospitalisierungsrate in Hamburg deutlich gestiegen. Am Dienstag wurden 446 Covid-Patienten in Krankenhäusern gemeldet. Die Hospitalisierungsrate ist damit so hoch wie seit drei Wochen nicht mehr. Am 15. Februar waren 469 stationäre Fälle vermeldet worden. Auf den Intensivstationen ist die Situation laut Offen „relativ unverändert“. Aktuell befänden sich 35 Personen in intensivmedizinischer Behandlung. Zudem habe es einen weiteren Todesfall gegeben. Die Anzahl an dem Virus gestorbenen Personen liegt damit bei 2351.
Unterdessen hatte der Hamburger Senat in der Vorwoche beschlossen, die bestehende Corona-Eindämmungsverordnung bis zum 2. April zu verlängern. Nach Ablauf dieses Datums sei es nun der Plan, die aktuell geltende Verordnung durch die sogenannte Hotspot-Regelung zu ersetzen.
„Basisschutzpaket weiterhin möglich"
„Durch das neue Infektionsschutzgesetz ist ein sogenanntes Basisschutzpaket weiterhin möglich. In Einrichtungen der Gesundheitsversorgung kann damit eine Masken- und Testpflicht angeordnet werden“, sagte Offen. Um Schutzmaßnahmen auch im öffentlichen Raum durchzusetzen, sei allerdings eine vorige Befassung der Hamburgischen Bürgerschaft nötig, wie sie betonte: „Es muss dort die konkrete Gefahr einer sich dynamisch ausbreitenden Infektionslage für Hamburg festgestellt werden.“
Dabei gehe es nicht nur darum, die Lage „jetzt festzustellen“, sondern auch eine „drohende Lage“ zu ermitteln. Einer der wichtigsten Faktoren sei dabei der Zustand des Gesundheitssystems. „Durch die ansteigenden Zahlen, die wir haben, sieht man auch, dass die kritische Infrastruktur des Gesundheitssystems betroffen ist“, sagte die Sprecherin. Die Bürgerschaft müsse ihr Vorgehen außerdem ausführlich begründen.
Corona Hamburg: Maskenpflicht könnte bestehen bleiben
Bei Feststellung einer entsprechenden Lage sei es etwa möglich, auch in Innenräumen eine Maskenpflicht oder Nachweispflichten im Rahmen des 2G- oder 3G-Modells anzuordnen. Zu genaueren Details befänden sich SPD und Grünen noch in der Erörterung. Die beiden Regierungsfraktionen würden sich aber kurzfristig zu diesem Thema äußern.
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„Der Erste Bürgermeister hat ja in jüngster Vergangenheit häufiger deutlich gemacht, dass er eine Fortführung der Maskenpflicht für dringend geboten hält“, fügte Offen diesbezüglich an. Auch in der Senatssitzung am Dienstag seien sich Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) einig gewesen, dass die Maskenpflicht in Innenräumen „ein essenzielles Mittel ist, um die Corona-Pandemie, die ja noch nicht vorbei ist, weiterhin einzudämmen“.