Hamburg. Es geht um bandenmäßige Hinterziehung. Die Steuerfahndung Hamburg nimmt vier Männer aus einer bestimmten Branche fest.

Die Hamburger Steuerfahndung ist einer Bande auf die Schliche gekommen, die mindestens zwei Millionen Euro Steuern hinterzogen haben soll. Um sich zu bereichern, sollen die Beschuldigten ein Konstrukt mit diversen Scheinfirmen in der Gerüstbaubranche aufgebaut haben. Nun wurde der Bande jedoch das Handwerk gelegt.

Die Steuerfahndung Hamburg durchsuchte am Dienstag 18 Objekte in Hamburg, Berlin und Niedersachsen und vollstreckte vier Haftbefehle gegen die Hauptbeschuldigten. Diese sitzen nun in Untersuchungshaft. Das Verfahren wird in der für Wirtschaftskriminalität zuständigen Abteilung der Staatsanwaltschaft Hamburg geführt.

Steuerhinterziehung in Hamburg: Täter agierten über Scheinfirmen

Bei dem Einsatz am Dienstag stellte die Steuerfahndung liquide Mittel von mehr als 700.000 Euro, Gold- und Silbermünzen im Wert von rund 30.000 Euro und zwei hochwertige Uhren sicher, wie die Hamburger Finanzbehörde am Donnerstag mitteilte. "Die Ermittlungen richten sich gegen eine Bande, die im Rahmen einer sogenannten Dienstleistungskette – Unternehmen vergeben ihre Aufträge an andere Sub-Unternehmen – ein Konstrukt mit diversen Scheinfirmen in der Gerüstbaubranche aufgebaut hat."

Die Hauptbeschuldigten beherrschten und kontrollierten demnach die Firmen, die Scheinrechnungen über angeblich geleistete Gerüstbauarbeiten zur systematischen, organisierten Umsatzsteuerhinterziehung eingesetzt haben. Insgesamt werden 19 Personen beschuldigt, seit November 2017 Umsatzsteuer in Höhe von mindestens zwei Millionen Euro hinterzogen zu haben.

120 Beamte in Hamburg, Niedersachsen und Berlin im Einsatz

Davon bilden nach Angaben der Finanzbehörde acht Personen im Alter zwischen 30 und 52 Jahren die Haupttätergruppe. "Es ist davon auszugehen, dass sich der Tatvorwurf im Rahmen der weiter andauernden Ermittlungen noch erhöhen wird", heißt es in der aktuellen Mitteilung weiter.

An dem Einsatz waren 120 Beamte der Steuerfahndung Hamburg, Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes sowie der Steuerfahndung Oldenburg/Niedersachsen und Berlin beteiligt. „Unsere Steuerfahndung verfolgt Steuerstraftaten konsequent", sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). "Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen für ihren erfolgreichen länderübergreifenden Einsatz.“